Auftakt nach Maß

26.09.2021 – 1. Spieltag Kreisliga Mittelsachsen – Rotation Weißenborn II gegen HSG Rottluff/Lok Chemnitz III 23:18 (11:9)

Rotations Zweite punktet zum Saisonauftakt doppelt und revanchiert sich beim Halbfinalgegner aus dem Kreispokal. Eine kämpferische und emotionsgeladene Mannschaftsleistung führt zum Erfolg.

Bereits vor Spielbeginn war den Männern von Kai Sutorius klar, dass in dieser Wiederholung des Matches aus der Vorwoche im Kreispokal andere Vorzeichen galten als zuletzt. Während die Rotation wie bei Heimspielen üblich eine voll besetzte Bank aufzuweisen hatte, war unser Gegner mit einer gerade so spielfähigen Mannschaft nach Weißenborn gekommen. Auf Paul-Richard Zohles mussten unsere Gäste zu Anfang des Spiels außerdem zusätzlich verzichten, da dieser erst einige Minuten nach Spielbeginn in der Halle eintraf. Es war also klar, dass man aus dem fehlenden Wechselmöglichkeiten des Gegners Profit schlagen musste.

Sofort nach Spielbeginn wurde klar, dass auch Chemnitz sich der im Spielverlauf schwindenden Kräfte bewusst war, weswegen man während fast des gesamten Spiels auf die sonst typische 5:1-Abwehr mit Moritz Wagenknecht auf der Spitze verzichtete, um Kraft zu sparen. Diese Taktik ging allerdings nur bedingt auf, weil der Rotation-Rückraum dadurch auf, zuletzt in Chemnitz eher selten gesehene, „einfache“ Tore aus dem Rückraum zurückgreifen konnte. So konnten bereits in den ersten Spielminuten einige Spielzüge erfolgreich abgeschlossen werden.

Abb.: Der geht rein – Wurfsituation kurz vor dem 2:1 für Weißenborn in der 4. Spielminute (Foto: G. Klemm)

Es war erkennbar, dass auf Seiten der Rotation versucht wurde das Tempo hochzuhalten, während Chemnitz angesichts der dünnen Personaldecke das genaue Gegenteil versuchte. Nach einem kurzen Hin und Her zu Spielbeginn lag Chemnitz beim 2:3 das erste und letzte Mal in dieser Partie vorn, danach erarbeitete sich die Rotation eine Zwei-Tore-Führung, die man abgesehen von einer kurzen Schwächephase um die 17. Spielminute halten, aber nicht wirklich ausbauen konnte, sodass es beim Stand von 11:9 in die Halbzeit ging.

Abb.: Spielverlauf

Erfreulich aus Weißenborner Sicht waren in der ersten Hälfte die vielen zu Ende gespielten Spielzüge und damit verbundene Abschlüsse aus dem Rückraum, eine stabile Abwehr mit einem starken Christopher Schieritz im Kasten, die nur 9 Gegentore zuließ und ein sehr frech aufspielender Gino Thiele, der heute auf der ungewohnten rechten Außenbahn eingesetzt, einige schöne Einzelaktionen zeigte.

Abb.: Abgehoben – mit 5 Toren einer der erfolgreichsten Werfer der Rotation Gino Thiele (Foto: G. Klemm)

Zu Beginn der zweiten Hälfte konnte sich die Rotation nun endlich etwas besser absetzen und erhöhte über einen drei zu null Lauf auf 14:10 der ersten 4-Tore-Führung in diesem Spiel. Trotzdem gaben sich die Chemnitzer nie auf und waren nach zwei Toren in Folge zum 15:13 in der 47. Spielminute wieder in Schlagdistanz. In dieser Phase wurde das Spiel zunehmend nicklicher und einzelne Akteure mussten zum „Abkühlen“ entweder wegen Zeitstrafen oder in weiser Voraussicht der Trainer kurzzeitig auf der Bank Platz nehmen.

Kurz vor Schluss schwächte sich die Rotation noch durch ein sehr unglückliches Foul von Marcel Dehn an Paul-Richard Zohles selbst, bei dem selbst im Videobeweis nicht klar wurde, ob Dehn den angreifenden Spieler durch eine Berührung am Fuß zum Stolpern gebracht hatte oder ob dieser über seine eigenen Füße gestolpert war. Über die Disqualifikation konnte man sich aber eigentlich ebenso wenig beschweren, wie über die Zweiminutenstrafe gegen Jan Eulitz in der 24. Spielminute, die ein ganz ähnliches Produkt von Übermotivation darstellte.

Trotz der zwischenzeitlichen Hektik und einer kurz vor Schluss eingesetzten Manndeckung durch die Gäste aus Chemnitz ließ sich die Rotation den Sieg nun nicht mehr nehmen und baute praktisch mit dem Schlusspfiff die Führung auf 5 Tore zum 23:18 aus. Damit bleiben die ersten zwei zu vergebenden Punkte dieser Saison in Weißenborn. Die Freude in der Mannschaft und auf den Rängen war entsprechend groß, dennoch seien hier auch unsere Gegner lobend erwähnt, die trotz Personalsorgen nie aufgaben und einen spannenden Wettkampf boten.

Abb.: Glückliche Sieger (Foto: G. Klemm)

Zum Abschluss gilt, wie bereits gute Tradition an dieser Stelle, der Dank der Aktiven den Schiedsrichtern Lutz Müller und Robin Körthe, die in dieser bisweilen hektischen und stellenweise sogar ruppigen Begegnung kühlen Kopf behielten und eine solide Leistung ablieferten.

In der nächsten Partie am 10.10. um 17 Uhr trifft die zweite Vertretung des SV Rotation Weißenborn auf die HSG Striegis, welche zuvor am 03.10. gegen unseren heutigen Gegner ihr erstes Spiel in dieser Saison bestreitet. Die Zweite hofft auch für das zweite Heimspiel dieser Saison, dem dann in einem Lauf alle 7 Auswärtsspiele dieser Spielzeit folgen (3. Heimspiel dann am 06.03.2022), auf lautstarke Unterstützung von den Rängen. Bitte beachten Sie wie gehabt, dass coronabedingt die Zuschauerzahl in der Felix-Schoeller-Sporthalle limitiert ist und je nach aktueller Lage weitere Coronaregeln gelten. Bitte informieren Sie sich vorab bzgl. der Zutrittsbeschränkungen bzw. -modalitäten.

 

Es spielten:

Rotation Weißenborn II: C. Schieritz (TW), J. Eulitz (7/3), L. Ziller (2), B. Blietz, G. Thiele (5), A. Seifert, P. Lossau, M. Gogolin (1), M. Herre (1), J. Henker, J. Kippe (7/1), M. Dehn, S. Schneider

HSG Rottluff/Lok Chemnitz III: U. Bodewell (TW), D. Salzseiler, P.-R. Zohles (5), K. Tittelbach, A. Bauer (1), T. Horvath (6/2), L. Belusa (2), M. Wagenknecht (4/1)

7m-Strafwürfe: Weißenborn: 4/4, Chemnitz: 3/5

Zeitstrafen: Weißenborn: 8 min, Chemnitz: 4 min

Text: Jan Eulitz