Handball (1.M.): Gefühlt betrogen – ein nicht so einfacher Saisonrückblick der 1. Männer

1. Männermanschaft

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Die Mannschaft von Jens Peschke hat eine überaus ereignisreiche Saison hinter sich. Zu Beginn gab der Trainer das Ziel eines Tabellenplatzes im Mittelfeld aus. Dies war auch dadurch bedingt, dass einige neue Spieler aus der 2. Mannschaft aufrückten und zwei Spieler verabschiedet wurden. Hierzu später noch mehr.

Zunächst sah alles wie immer aus

Fraureuth war der erste Gegner in der Fremde und Weißenborn verlor sein erstes Spiel, wenn auch knapp, mit 23:21. Kann ja mal passieren…

Bereits die nächste Heimpartie stellte die Weichen für eine ziemlich starke Serie – kein Spiel zu Hause verloren! Aber: Eben nicht alle gewonnen – das war fatal! Das erste Heimspiel ging mit einem sehr deutlichen 35:26 an die Hausherren und das auch noch gegen die späteren Goldmedaillengewinner aus Chemnitz von der USG.

Das Auf und Ab ging weiter

Die Jungs verloren gegen die starken Mittweidaer wieder in der Ferne mit 4 Toren Unterschied. Es zeigte sich, dass Konstanz fehlte und die Truppe noch nicht so ganz eingespielt war. Nach einem klaren Sieg in der Schoeller-Halle gegen Werdau wurde dann auch Auswärts gegen Niederwiesa mit einem 27:31 gepunktet. Die Mannschaft wurde langsam besser.
Der zum Saisonende Letzter, der HC Einheit Plauen II wurde mit einer Klatsche nach Hause geschickt.

Im darauffolgenden Auswärtsspiel gegen die Spielgemeinschaft aus Aue und Schneeberg sahen sich die Mannen von Jens Peschke ehemaligen Bundesligaspielern des EHV Aue gegenüber und verloren denkbar knapp nach großen Kampf mit einem Tor Unterschied. Lengenfeld wurde ebenso wie Plauen mit 9 Toren Unterschied nach Hause verabschiedet. In Oederan mussten die Spieler „bluten“ und kamen mit nur einem Punkt im Gepäck zurück.

Ohne Harz ist eben kein Handball!

Aber auch da zeigte sich ein Problem, was die ganze Saison anhielt: Die Abschlussschwäche. Weißenborn gewinnt in der Regel über die Defensive! Die SV Rotation hatte zum Schluss die wenigsten Tore kassiert. Im Übrigen auch dank einer starken Torhüterleistung! Die Grubenlampe aus Zwickau bekam die Heimmacht ziemlich, und wahrscheinlich zu nachhaltig zu spüren und verlor mit 13 Toren Unterschied; hier gab es später eine Revanche.

Schwer tat sich die Truppe beim Auswärtsspiel am Rande der Erdscheibe in Oelsnitz im Vogtland, eine Mannschaft, die sich gerade noch so vor dem Abstieg retten konnte – wir gewannen mit einem 26:28.

Damit war die Hinrunde beendet und das eigentlich nicht schlecht.

Jens gab dann die Parole aus: „Wir streben einen Medaillenrang an!“ Das ist doch mal `ne Ansage!

Als ob die gefehlt hat zuvor, siegten die Männer im neuen Jahr nach langer WM-bedingter Spielunterbrechung gegen den Angstgegner aus Fraureuth mit 2 Toren Differenz – natürlich Daheeme.

Die USG wollte sich im darauffolgenden Spiel aber ihren Platz an der Sonne nicht streitig machen lassen und gewann absolut verdient gegen ziemlich desolate Weißenborner mit 11 Toren Unterschied.

Die Weißenborner hatten Wiedergutmachung zu leisten und schafften einen Punkt zu Hause gegen Mittweida zu holen oder liegen zu lassen, je nachdem wie man es betrachtet.

Auf jeden Fall einer der Punkte, der am Ende fehlte.

Schlimmer kam es im Auswärtsspiel in Werdau; mit dezimierter Truppe und siehe oben mit schlechter Wurfquote verlor man verdient mit 22:25 gegen die Westsachsen. Waren dies erste Abnutzungserscheinungen? Marcus Errmann musste da bereits verletzungsbedingt ausscheiden.

Auch im nächsten Heimspiel konnte man nur einen mühsamen Sieg im Derby gegen Niederwiesa erringen.

Begeistert waren die Gäste vorallem von der gesamten Fangemeinde.

Der darauffolgende Sieg in Plauen war auf dem Blatt zwar souverän mit sieben Toren Differenz – der Weg dorthin aber sehr steinig. Wenig Aussagekraft hatte der nächste Heimsieg gegen Aue-Schneeberg ohne deren Bundesligaveteranen; sie zogen mit einer 37:27-Niederlage von dannen. Die Weißenborner hatten sich aber nunmehr mit an die Spitze vorgearbeitet und leckten jetzt Blut oder zumindest Edelmetall. Der Favoritenrolle konnte man im vogtländischen Lengenfeld dann gerecht werden und gewann mit sieben Toren. Das 22:21 gegen Oederan tat da schon fast weh; einfach nur Schwein gehabt!

Es folgten vier Wochen Spielpause

Vier Wochen, der 17.3. mitgerechnet. Und das bedeutet? Eine Mannschaft darf dann auch höherklassige Spieler einsetzen, die sich nicht festspielen, d.h. sie dürfen dann auch beim nächsten Spiel in der höherklassigen Mannschaft mitspielen. Kompliziert? Ja! Weißenborn hat keine höherklassige Mannschaft, aber der nächste Gegner, den wir anscheinend gedemütigt hatten im Hinspiel: Grubenlampe Zwickau II.

Comeback: Ronny Schimpke, den wir zum Saisonende verabschiedet hatten, wollte nun doch wieder mal spielen – Verbandsliga reizt und kam gegen die angeblichen Fair-Play-Sieger der Bezirksliga zum Einsatz. Angeblich deshalb, weil sie, ohne dass dies wirklich genützt hat, ihr babylonisches Stimmengewirr auf die Platte schickten und so die eigentlichen 2. Mannschaft-Spieler der Zwickauer im ganzen Spiel so gut wie nicht gesehen wurden. Jedenfalls verkauften sich unsere Spieler gegen eine Quasi-Sachsenligamannschaft teuer und verloren mit 26:29 äußerst bitter.

Jeglicher Einspruch wurde regelkonform abgelehnt – von Fairness kann aber bei den Zwickauern nicht gesprochen werden.

Warum so viel Aufregung: Wir hatten nur noch ein Spiel und lagen nunmehr punktgleich mit Fraureuth und Mittweida. Da wir im Dreiervergleich die Verlierer sind – jetzt rächte sich der abgegebene Punkt gegen Mittweida – würden wir dann aller Voraussicht nach nur Vierter werden. Nichtsdestotrotz meldeten wir für die Verbandsliga, da die USG Chemnitz und Fraureuth verzichteten. Das letzte Spiel, ein Heimspiel gegen die Vogtländer aus Oelsnitz wurde klar mit 16 Toren Differenz gewonnen. Es half aber nichts: Wir sitzen auf dem vierten Rang. So, und was ist nun mit dem Aufstieg? Mittweida hatte zu spät gemeldet (sowas soll’s geben), USG und Fraureuth wollen nicht. Der Berg kreißt noch und mal sehen was er gebiert.

Apropos Bier: Zum Schluss haben wir unseren Jens „Mau“ Mauersberger in die Handballrente verabschiedet, in der Hoffnung, dass es ihm so geht wie Ronny Schimpke oder zumindest er dem Weißenborner Handball erhalten bleibt. Und es gab eine tolle Fete zum Schluss.

Verabschiedung Jens Mauersberger

Noch ein wenig Statistik: Weißenborn hat mit 30:14 Punkten und 588:518 Toren mehr Plustore erreicht als die punktgleichen 2. und 3. der Liga. Warum wir dann Vierter sind, versteht keiner, auch wenn die Regeln das so sehen. Unsere Nr. 10 Derik Zojdz wurde mit 175 geworfenen Toren Zweiter der Torschützenliste. Bei der offiziellen Fairplay-Wertung lagen wir im hinteren Drittel auf dem 9.Rang; die Bank hat einfach zuviel Verwarnungen erhalten.

Die Mannschaft, das waren in der Saison 2017/18:

Torhüter: Andre Quint und Kevin Kalcher
Spieler: Nick Kosterlitzky, Marcus Errmann, Thomas Bartzsch (Käpt’n), Dominik Kirschenmann, Dario Djurperovic, Derik Zojdz, Jonathan Hell, Sebastian Fischer, Jens Mauersberger, Max Bladeck, Paul Johann Schwarz, Steve Krägenbrink, Patrick Neubert, Pascal Schönberg, Florian Lehnert, Ronny Schimpke
Trainer: Jens Peschke, Gert Bartzsch
Mannschaftsverantwortlicher: Olaf Schwarz

Vielen Dank für die tolle Saison allen Spielern, Betreuern, Sponsoren und Fans auch wenn’s am Ende vielleicht nicht ganz für das Wunschziel gereicht hat, moralischer Zweiter sind wir auf jeden Fall! Nächste Saison wird wieder angegriffen und ebenso sind die Nachwuchsspieler zu integrieren. Wir verabschieden uns bis auf Weiteres in die Sommerpause.
Text: Olaf Schwarz