Punktgewinn in emotionalem Spiel

Mannschaftsfoto 1. Männer

Mannschaftsfoto 1. Männer

VfL Waldheim 54 – SV Rotation Weißenborn 28:28 (11:14)

Die Weißenborner Verbandsligamänner fuhren am vergangen Sonnabend erstmals zum Auswärtsspiel nicht nach Leipzig, sondern ins mittelsächsische Waldheim. Der VfL Waldheim 54 stand vor dem Spiel auf dem vorletzten Tabellenplatz, war aber wie die meisten Teams der Liga für die Männer unter Trainer Jens Peschke Neuland und daher nicht zu unterschätzen. Man wollte aber unbedingt an die starken Leistungen vor der Spielpause im Oktober anknüpfen und die nächsten Punkte einsammeln.

Und so legte die Mannschaft auch los; das erste Tor gelang in der 2. Spielminute durch Derik Zojdz, wobei der Gastgeber kurz darauf ausglich. Mit einem 3-Tore-Lauf zogen die Weißenborner auf 4:1 weg. Je ein Siebenmeter für beide Mannschaften wurde dann bis zur 10. Spielminute verwandelt. Auch ließen sich die Weißenborner nicht durch die offensive Abwehr der Waldheimer beeindrucken und so stand es in der 21. Minute 10:5 für Weißenborn. Eine Heimauszeit war die Folge.

In der darauffolgenden Minute sahen sich die Weißenborner durch zwei völlig überzogene Zeitstrafen in doppelter Unterzahl mit einem nun Morgenluft witternden Gegner konfrontiert. Bis zur 25. Minute ließ das die Weißenborner aber relativ unbeeindruckt und man konnte den 4-Tore-Vorsprung halten. Ab da hagelte es aber wiederum Zeitstrafen und Max Bladeck musste dann vor der Pause nach der dritten 2-Minutenstrafe auf die Tribüne. Warum, das blieb zum großen Teil das Geheimnis der Schiris. Bis dahin war das 14:11 für Weißenborn zur Pause auch das Ergebnis eines wieder einmal glänzend aufgelegten André Quints im Tor der Weißenborner mit einer Quote von 61 % gehaltenen Würfen. Durch die vielen Unterzahlsituationen kam allerdings ein Bruch ins Weißenborner Angriffsspiel.

Die Hälfte 2 ging relativ ausgeglichen weiter; einem Weißenborner Tor folgte immer ein Waldheimer. Ab Mitte der 2. Halbzeit wurde es hektischer und deutlich emotionaler. Selbst die relativ volle Halle, die bis dahin ein Hort der Ruhe war, wurde etwas lauter. Die Schiris trugen dabei wesentlich zu den vielen Emotionen bei. Gefühlt spielte man ab da in ständiger Unterzahl. Im Angriff taten sich die Weißenborner schwer und die zweite Welle der Gegner wurde schlecht verteidigt. Die Waldheimer holten Tor um Tor auf; selbst ein Torhüterwechsel half dabei wenig. Bei 55:05 auf der Uhr nutzten die Gastgeber einen Siebenmeter zum Ausgleich zum 26:26. Ein angebliches Foul vom Kapitän Thomas Bartzsch führte zu seiner dritten Zeitstrafe und damit zum Platz auf der Tribüne für ihn. In Minute 59 legte der Gastgeber das erste Mal in diesem Spiel zum 27:26 vor. Unser heute überragend aufspielender Patrick Neubert legt nach. 22 Sekunden vor Ende zogen die Gastgeber nochmals auf ein Tor weg. Angriff Weißenborn welcher durch ein 7-m-würdiges Foul der Gastgeber unterbrochen wurde. Nach Ablauf der Spielzeit verwandelte dann aber Paul Johann Schwarz seinen vierten Siebenmeter in diesem Spiel und sicherte so noch einen Punkt zum 28:28 Endstand.

Fazit: Wie Jens Peschke nach dem Spiel sagte, ist es immer schwer gegen „8 Spieler“ zu gewinnen, aber wir hatten es trotzdem in der Hand, mit weniger technischen Fehlern den Sieg durchs Ziel zu bringen. Am Ende muss man sagen, dass der Punkt glücklich, aber vollkommen gerecht war. Die erste Halbzeit war über weite Strecken bärenstark; insbesondere die Abwehr ließ kaum etwas zu. Dann kam die Verunsicherung verbunden mit einer gefühlt ständigen Unterzahlsituation, die zum Bruch führte. Auch beschäftigten wir uns da wahrscheinlich zu viel mit den Schiedsrichtern und deren Entscheidungen oder auch Nicht-Entscheidungen. So fehlte dann die nötige letzte Konzentration und der unbedingte Wille, um das Ergebnis durchs Ziel zu bringen. In der Heimspielhölle zu Weißenborn wird es auf jeden Fall anders. Versprochen!

Statistik: Quint, Kalcher, T.Bartzsch (1), Djurperovic, Zojdz (6), Schwarz (1/4), Bladeck, Fischer (4), Pollmer, Kirschenmann (1), Neubert (8), Gutsche, Kosterlitzky (3)

Bericht: Olaf Schwarz