Weißenborns Handballer bleiben an der Bezirksliga-Spitze.
Robert Oehmigen hat Jens Peschke, den Trainer des SV Rotation Weißenborn, am Sonnabend dazu gebracht, etwas Ungewöhnliches zu tun. Denn der Niederwiesaer Akteur brauchte im Derby der Handball-Bezirksliga keine fünf Minuten, um die abstiegsbedrohten Gäste beim Spitzenreiter mit 3:0 in Führung zu werfen. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon einmal so früh eine Auszeit brauchte, um meine Truppe auf Kurs zu bringen“, sagte Peschke.
Immerhin hatte sich die einminütige Unterredung gelohnt. Denn Weißenborn gewann am Ende klar mit 29:19 (10:7), festigte seine Spitzenposition (28:8 Punkte) und vergrößerte die Sorgen der Grün-Weißen im Kampf um den Klassenerhalt.
Nach der 3:0-Führung der Gäste entwickelte sich zunächst ein Spiel auf Augenhöhe. Niederwiesa führte nach 13 Minuten durch Mario Matter 5:4, wenig später stand es 6:6. „Bei uns hat sich das Fehlen von Spielgestalter Thomas Bartzsch negativ ausgewirkt“, analysierte Rotation-Trainer Peschke.
„Da brauchten wir einige Zeit, uns zu finden, zumal Niederwiesa in der 1. Halbzeit ordentlich dagegen gehalten hat.“
Immerhin konnte sich seine Mannschaft noch vor der Pause etwas absetzen (10:7) und wusch nach dem Seitenwechsel scharf nach: Sebastian Fischer traf in der 40. Minute zum 15:9, Patrick Neubert stellte dann auf 20:12.
„Nach gutem Beginn hatten wir in der 2. Halbzeit nicht mehr den Zugriff in der Abwehr“, sagte Niederwiesas Trainer Martin Herwick. Dazu kam die schlechte Chancenverwertung: Unter 50 Prozent lag die Trefferquote bei den Gästen. „Unser Angriff bereitet mir derzeit die meistern Sorgen. Daran müssen wir intensiv arbeiten“, sagte Herwick.
„Ich hätte nicht gedacht, das Niederwiesa sein Pulver so zeitig verschossen haben würde“, sagte Weißenborns Jens Peschke. Er lobte zudem die geschlossene Leistung seines Teams. Immerhin neun Feldspieler trafen. Trotz des 14. Sieges fand der Rotation-Coach auch mahnende Worte:
„Auf uns warten noch schwere Aufgaben. Den 1. Platz bekommt man nicht geschenkt.“
Knut Berger, Freie Presse vom 19. März 2019
Statistik Rotation Weißenborn: Quint, Kalcher; Kosterlitzky (5), Bladeck, Hell, Krägenbrink (5), Neubert (5), Kirschenmann (1), Pollmer (2), Zojdz (6/2), Wicke (1), Djurperovic (1), Fischer (3)