Die Kurve auf der letzten Rille gekriegt

14.04.2024 – Kreisliga Mittelsachsen – SV Rotation Weißenborn II gegen SG HSC Chemnitz II 18:17 (8:10)

Im vorletzten Heimspiel der aktuellen Spielzeit zeigt unsere Zwote die schwächste Angriffsleistung der Saison und erkämpft am Ende einen äußerst schmeichelhaften 18:17-Sieg gegen die 2. Mannschaft der SG HSC Chemnitz. Seit dem Spitzenspiel gegen Limbach kommt unsere Zwote nicht in Tritt. Nach der Enttäuschung gegen Grüna im letzten Heimspiel gelingt es erst auf den letzten Drücker die personell extrem dünn besetzte Chemnitzer Mannschaft niederzuringen.

Nach den vielen Unterbrechungen durch Ferien und Feiertage sowie Trainingseinheiten, die durch diverse krankheits- und berufsbedingte Abwesenheiten mit arg geringer Teilnehmerzahl stattfinden mussten, ist unsere Zwote komplett aus dem Rhythmus und schleppt sich aktuell mit enttäuschenden Leistungen in Richtung Saisonende.

Bereits im Hinspiel tat sich unsere Truppe schwer gegen die Männer der SG HSC, gewann das Spiel am Ende jedoch klar mit 31:26. Zuvor war es jedoch eine enge Partie, bei der es uns nicht wirklich gelang uns abzusetzen und in der die Abwehr die gewohnte Stabilität auszustrahlen. Vor dem Rückspiel standen die Vorzeichen allerdings auf einer klaren Favoritenrolle unserer Mannschaft, da Chemnitz mit nur einem Wechselspieler angereist war, wohingegen wir auf eine volle Bank zurückgreifen konnten.

Abbildung Spielverlauf.

Das Spiel begann mit Angriff Chemnitz und von Beginn an liefen wir einem Rückstand hinterher. Dabei war die Abwehrleistung gar nicht so schlecht, am Ende sind 17 Gegentore im gesamten Spiel eigentlich Ausdruck einer sicheren Abwehr. Der Problembereich unseres Spiels war von Anfang an einmal mehr die Angriffsleistung.

Selbst beste Chancen wurden nicht genutzt und wir warfen Chemnitz‘ Max Friedel buchstäblich berühmt.

 Auch Auszeiten und diverse Wechsel brachten keine Veränderung und so erspielten wir uns Chance um Chance, um sie in großer Zahl direkt zu vergeben, sodass am Ende der ersten Halbzeit für alle überraschend Chemnitz mit 10:12 vorne lag und das, obwohl Chemnitz zwischen der 21. und 30. Spielminute keinen einzigen Treffer erzielte. Das einzig Positive am Verlauf der ersten Halbzeit war, dass der Abstand nie größer als drei Tore wurde und wir angesichts der vielen herausgespielten Gelegenheiten und nicht zuletzt der personellen Überlegenheit wussten, dass wir es jederzeit selbst in der Hand hatten das Spiel zu drehen.

Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte, wobei Chemnitz nun aber wieder traf, wir allerdings die Fehlerquote etwas senken und in der Abwehr ein paar Bälle gewinnen konnten. So entwickelte sich ein enger Verlauf, bei dem wir allerdings weiterhin einem Rückstand von ein bis zwei Toren hinterherliefen. In der 51. Minute machte sich allerdings der unvermeidliche Kräfteverschleiß unseres Gegners bemerkbar und so gelang es unserer Mannschaft beim 16:15 erstmalig seit dem 3:2 in der fünften Spielminute in Führung zu gehen. Danach konnten wir immer wieder vorlegen und so am Ende den wirklich sehr schmeichelhaften 18:17-Sieg einfahren.

Ehrlicherweise muss hier allerdings gesagt werden, dass unser Gegner, der mit nahezu Minimalbesetzung spielte und ca. 50 Spielminuten in Führung lag, uns Anerkennung abnötigte und es eigentlich verdient gehabt hätte etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen.

Gute Chancen – wie hier für Justin Kippe – gab es zuhauf, die Ausbeute jedoch war zum Haareraufen!

Schließlich bleibt noch den Unparteiischen Mike Seidel und Patrick Wappler für ihren Einsatz zu danken, auch wenn, insbesondere zum Ende der Partie hin, die eine oder andere Entscheidung zu einigem Unmut unter Spielern und Trainern führten. Viel wichtiger bleibt jedoch festzuhalten, dass wir es selbst jederzeit in der Hand gehabt hätten das Spiel wesentlich eindeutiger für uns zu gestalten, wodurch dann sicher auch weniger Schärfe in die Partie gekommen wäre.

Nachdem das letzte Auswärtsspiel der Saison gegen Striegistal wegen Personalmangels verschoben werden musste, spielt unsere Zwote nun ihr nächstes Spiel am Sonntag, den 28.04., 16.30 Uhr in der heimischen Felix-Schoeller-Sporthalle gegen die zweite Mannschaft des Burgstädter HC. Die Zwote hofft im letzten Heimspiel der Saison auf zahlreiche Unterstützung von den Rängen und hat sich fest vorgenommen endlich einmal wieder eine vernünftige Leistung in Angriff und Verteidigung auf die Platte zu bringen und eine eigentlich gut verlaufene Saison zum Schluss mit einem erneuten zweiten Platz in der Endabrechnung abzuschließen.

Nach Abpfiff dominierte weniger die Freude als die Erleichterung das Spiel – nach der sehr enttäuschenden Leistung gegen Grüna – diesmal wenigstens gewonnen zu haben.

 

In Weißenborn spielten:

Rotation Weißenborn II: U. Nitschke (TW), F. Kuhnke (TW), M. Paul (1), M. Herre (1), E.-A. Lay (4), L. Ziller, J. Kippe, C. Reichel, A. Seifert, J. Eulitz (4/2), J. Henker, M. R. Bellé (3), E. Glöckner, G. Thiele (5)

SG HSC Chemnitz II: M. Friedel (TW), T. Scholz (7), M. Haustein (5), A. Krause, R. Jankowski (1), M. Lenser (1), J. Wyrembek, M. Türpe (3)

7m-Strafwürfe: Weißenborn: 2/2, Chemnitz: 0/1

Zeitstrafen: Weißenborn: 6 min, Chemnitz: 2 min

 

Text: Jan Eulitz

Fotos: Gerd Klemm