Knapp an der Niederlage vorbei

22.10.2023 – Kreisliga Mittelsachsen – SV Rotation Weißenborn II gegen TSV Penig 24:24 (10:12)

Im dritten Saisonspiel und in dieser Saison erstmals zuhause spielend erwischt unsere Zwote einen rabenschwarzen Tag und schlägt sich durch eine katastrophale Chancenverwertung weitgehend selbst. Francis Kuhnke im Tor rettet zum Schluss das schmeichelhafte Unentschieden. Die Mannschaft beweist aber auch, dass sie nicht aufgibt und nach deutlichem Rückstand zurückkommen kann.

Zum ersten Heimspiel der Saison hatten wir am 22.10. den TSV Penig zu Gast in der Felix-Schoeller-Sporthalle. Wir konnten erstmals in dieser Saison mit einer vollen Bank ins Spiel gehen, waren wegen der im Falle eines Sieges in Aussicht stehenden Tabellenführung sehr motiviert (vielleicht übermotiviert) und wollten vor unserem Heimpublikum einen deutlichen Sieg einfahren. Es kam dann aber ganz anders als gedacht.

Abbildung zum Spielverlauf.

Bereits beim Warmmachen lag eine unerklärliche Nervosität in der Luft und zu allem Überfluss waren auch einige Spieler zwar nominell verfügbar, jedoch gesundheitlich nicht top fit. Wir starteten nervös und kamen auch erst in der 6. Spielminute zum ersten eigenen Treffer. Bereits zu Beginn des Spiels hatten wir Probleme mit der hoch auf unseren Außen stehenden Abwehr des Gegners, da wir so den Auftakt einiger unserer Spielzüge anpassen mussten. Wir kamen dennoch zu guten Wurfsituationen; allerdings zeigte sich bereits in dieser Phase eine ungewöhnlich schlechte Chancenverwertung insbesondere auf der sonst so zuverlässigen rechten Seite. Es kam also, wie es kommen musste. Penig ging in Führung und konnte sich bedingt durch eine Torflaute (8.-15. Spielminute) bis zur 15. Spielminute auf 3:8 absetzen.

Einige Wechsel brachten dann eine Verbesserung im Angriff, die in der 29. Spielminute zum Anschlusstreffer zum 10:11 durch Niclas Sutorius führte. Die Nervosität und vor allem die schlechte Trefferquote – begleitet durch eine ungewöhnlich hohe Anzahl an technischen Fehlern – blieb uns allerdings erhalten und so endete die erste Halbzeit mit einem überraschenden und sehr unbefriedigenden 10:12 Stand für Penig.

Justin Kippe war mit 6 Feldtoren zusammen mit Gino Thiele am heutigen Tag unser bester Werfer. Hier nicht ganz regelkonform gestoppt von Penigs Sebastian Baier.

Die zweite Halbzeit begann besser, aber weiterhin hatte unsere Mannschaft mehr mit sich selbst als mit dem Gegner zu kämpfen. Benjamin Gregor brachte es im Nachhinein mit dem Satz auf dem Punkt:

„Es wird immer jemanden geben, der nicht den besten Tag erwischt hat, dass muss eine Mannschaft kompensieren, aber wenn die halbe Mannschaft einen richtig schlechten Tag erwischt, dann ist das kaum auszugleichen.“

Wir liefen also weiterhin permanent einem Rückstand hinterher, konnten aber zumindest verhindern, den Abstand wieder so groß werden zu lassen wie in der ersten Hälfte. So kamen wir in guten Phasen immer wieder zum Ausgleich (14:14 35., 15:15 37.). Dann riss der Faden wieder und wir lagen, auch bedingt durch eine Zeitstrafe gegen Clemens Reichel, in der 46. Spielminute 18:21 mit drei Toren zurück.

Unser Schlussmann Francis Kuhnke insbesondere in der zweiten Hälfte oft eher am Ball als der Gegner.

Durch eine offensive Deckung gegen Penigs Aktivposten Ralph Roder auf Rückraum Mitte sowie eine starke Phase unseres Schlussmanns Francis Kuhnke gelang es beim 21:21 (51. Spielminute) wieder auszugleichen und in der Folge beim 22:21 (54.) und 23:21 (55.) endlich in Führung zu gehen. Leider war das Spiel in der Zwischenzeit zunehmend hektischer geworden und auch die Schiedsrichter verloren mehr und mehr ihre Linie. Der Beginn dieser Veränderung war ein relativ spektakuläres Foul an unserem Niclas Sutorius in der 49. Minute. Er wurde dabei im Sprung massiv umgestoßen und war darüber entsprechend ungehalten. Statt der nach unserer Auffassung gerechtfertigten Roten Karte für Maik Sohre gab es stattdessen Zeitstrafen gegen ihn und Niclas. Im weiteren Spielverlauf wurden nicht nachvollziehbare Zeitstrafen vergeben, die unsere bis zu diesem Zeitpunkt ordentlich arbeitende Abwehr verunsicherte.

Kennzeichnend für die bei den Unparteiischen verloren gegangene Line ist, dass alle 6 Zeitstrafen (davon 4 auf unserer Seite) im letzten Viertel des Spiels verhängt wurden. Bedingt durch die letzte Zeitstrafe gegen unsere Mannschaft gelang Penigs Ralph Roder in der 59. Spielminute der Ausgleich zum 24:24 Endstand. Wir hatten in der letzten Spielminute den Ball und bedingt durch eine Verletzungs-unterbrechung einen Freiwurf ca. 10 Sekunden vor Schluss, der – geschickt ausgespielt -durchaus einen Sieg ermöglicht hätte. Passend zum Verlauf des Spiels wurde die letzte Aktion allerdings überhastet, übermotiviert und nicht erfolgreich abgeschlossen, was im Gegenzug sogar Penig nochmal die Chance zum Sieg ermöglichte. Beinahe wäre es uns ergangen wie im ersten Spiel gegen Grüna den Chemnitzern. Francis Kuhnke im Tor hielt am Ende den Punkt fest.

Am Ende steht ein für alle Seiten unbefriedigendes Unentschieden. Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir verloren hätten. Penig hatte einen Sieg vom Spielverlauf her verdient. Schließlich waren es aber im Wesentlichen mehr als 15 nicht verwertete, zum Teil 100%-ige Chancen sowie an die 10 technischen Fehler, die zu diesem Spielverlauf führten, sodass man mit Fug und Recht sagen kann, dass unsere Zwote sich an diesem Tag selbst besiegt hat.

Das Bild zum Spieltag: Es war zum Verzweifeln!

Zu guter Letzt danken die Aktiven an dieser Stelle den beiden Unparteiischen Jens Rößger und Andre Wippel für ihren Einsatz, auch wenn das letzte Viertel des Spiels sicher keine Glanzleistung war. Im Vergleich zur letzten Saison ist positiv anzumerken, dass wir bis dato immer einen Schiedsrichter hatten. Das ist im Vergleich zur letzten Saison eine spürbare Verbesserung und verdankt in unserer Zeit, in der es an Schiedsrichtern und Sportfreunden für das Kampfgericht überall mangelt, mehr denn je Anerkennung und Dank!

Abschließend bedankt sich unsere Zwote bei unserem Heimpublikum, dem wir nicht wie von uns eigentlich gedacht einen deutlichen Sieg und attraktiven Handball, sondern eher fahrigen und verkrampften Kampf anzubieten hatten.

Das war nicht der beste Tag von vielen Spielern und dennoch wurden wir lautstark unterstützt, dafür herzlichen Dank!

Im nächsten Spiel am 05.11. um 18 Uhr gastiert der verlustpunktfreie Tabellenführer BSV Limbach-Oberfrohna II in der Felix-Schoeller-Sporthalle, der am 28.10. unseren letzten Gegner Penig auswärts klar mit 25:37 abfertigte. Um dieses Spiel für uns zu entscheiden, wird eine gegenüber dem Spiel gegen Penig wesentlich bessere Leistung nötig sein. Die Mannschaft hofft bei diesem schweren Spiel erneut auf viel Unterstützung von den Rängen.

 

In Weißenborn spielten:

Rotation Weißenborn II: F. Kuhnke (TW), U. Nitschke (TW), J. Eulitz (1), A. Seifert, L. Ziller (3), C. Reichel (1), G. Thiele (6/1), M. Herre, L. Göpfert (1), N. Sutorius (1), E.-A. Lay (3), J. Kippe (6), B. Gregor (2), E. Glöckner

TSV Penig: F. Bunge (TW), M. Kiss, D. Aurich (1), S. Stockmann, P. Broy (4/2), P. Friebel (2), K. Geisler, R. Roder (5), M. Sohre (3/1), M. Nowak (1), M. Mädler (6), S. Baier (2)

7m-Strafwürfe: Weißenborn: 1/2, Penig: 3/3

Zeitstrafen: Weißenborn: 8 min, Penig: 4 min

 

Text: Jan Eulitz

Fotos: Gerd Klemm