Freie Presse Artikel erschienen am 25.08.19 Text: Knut Berger
Die Weißenborner Sachsenliga-Handballerinnen haben beim Geoenergiekonzept-Cup den zweiten Platz belegt. Die Entscheidung um Platz 1 fiel erst in den letzten Sekunden.
Weißenborn – Insgesamt wurden beim 3. Geoenergiekonzept-Handballturnier für Frauenmannschaften zehn Partien mit einer Nettospielzeit von 200 Minuten absolviert. Doch die Entscheidung über den Gesamtsieg fiel erst in der letzten Partie, und das fünf Sekunden vor dem Schlusspfiff. In diesem Moment kassierte Gastgeber Rotation Weißenborn gegen die spielstarke A-Jugend von Banik Most das 10:11 und gab den Turniersieg vor heimischer Kulisse aus der Hand.
„Ein Unentschieden hätte uns gereicht, um das Turnier zu gewinnen“,
sagte Weißenborns Trainer David Dehn. Durch die Niederlage belegte seine Mannschaft wie in den beiden vorangegangen Jahren den zweiten Rang. Auf den weiteren Plätzen folgten Bischofswerda, der HC Leipzig II sowie der ACC Leipzig.
Dehn sammelte in den vier Begegnungen seiner Mannschaft viele Erkenntnisse, welche Dinge zwei Wochen vor dem Saisonstart schon funktionieren und woran noch gearbeitet werden muss. Der Amazonen Athletic Club (AAC) Leipzig wurde 10:5 und der VfB Bischofswerda 13:11 bezwungen. Gegen den HC Leipzig II sah Weißenborn drei Minuten vor dem Abpfiff beim Stand von 6:4 schon wie der Sieger aus, gab die Partie anschließend aus der Hand und unterlag 6:8. In den letzten drei Minuten vergaben die Rotation-Damen gleich mehrere hochkarätige Chancen, indem sie jeweils völlig frei stehend an der Torfrau scheiterten. „Wenn wir wenigstens zwei Möglichkeiten davon machen, gewinnen wir. Diese Niederlage war völlig unnötig. Das habe ich meiner Mannschaft auch in der anschließenden Besprechung in der Kabine deutlich gesagt“, verriet Dehn. In der Partie gegen Most befanden sich die Gastgeberinnen in den letzten 60 Sekunden in Ballbesitz, gerieten aber durch ein angezeigtes Zeitspiel unter Druck. „Unser Wurf wurde dann abgefälscht und landete am Pfosten. Der Rest ist bekannt“, sagte der Coach. Dennoch zeigte er sich mit dem Auftritt seiner Mädels insgesamt zufrieden.
„Ich denke, dass wir gut unterwegs sind und ich beruhigt mit diesem Kader in die Saison gehen kann“,
meinte der Übungsleiter des mittelsächsischen Oberligisten.
In seiner Truppe avancierte Lisa-Marie Krille zur Teilzeitarbeiterin, denn die 23-Jährige wird insbesondere in der Abwehr eingesetzt. Dort gilt die Studentin als eine Bank. Reserven hat die Defensivspezialistin, die seit Grundschulzeiten Handball spielt und damit in Riesa begann, im Angriff. Immerhin gelangen ihr im Spiel gegen den AAC Leipzig drei Tore. Das Weißenborner Trikot trägt sie seit fünf Jahren und fühlt sich im Verein sehr wohl.
„Wir haben ein geiles Klima in der Mannschaft“,
brachte es Lisa-Marie Krille auf den Punkt. „Sie ist voll in unserer Mannschaft integriert. Ich bin überzeugt, dass Lisa-Marie in dieser Saison einen weiteren Leistungssprung nach vorn macht“, sagte ihr Trainer. In der Abwehr hatte sie beim Geoenergiekonzept-Cup jedenfalls genügend Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Denn gefordert wurden die Weißenborner Handballerinnen beim Heimturnier allemal. Mit Bischofswerda und dem HCL II war keine Laufkundschaft eingeladen, ab September gibt es mit den Teams ein Wiedersehen in der Sachsenliga. Der ACC kämpft in der Verbandsliga um Punkte. Der Kontakt zu den Gästen aus Most kam über den ehemaligen Trainer der HSG Freiberg, Jiri Tancos, zustande. Die Frauen des Vereins aus dem Nachbarland nehmen in zwei Wochen an einem Qualifikationsturnier zur Champions League teil. Zum gleichen Zeitpunkt wird es dann für Rotation Weißenborn im Punktspielalltag der Sachsenliga das erste Mal ernst. Dann gastiert die HSG Neudorf/Döbeln in der Felix-Schoeller-Sporthalle.