Rotation düpiert den Primus

Bericht von Steffen Bauer·Freie Presse vom 3. März 2020

Die Weißenborner Handballerinnen haben in der Sachsenliga den HC Leipzig II in dessen Halle überrascht. Beim 25:23 ließen die Gäste sogar noch viele gute Chancen liegen.

Weißenborn – Die Sachsenliga-Handballerinnen des SV Rotation Weißenborn haben sich mit einem Paukenschlag aus der dreiwöchigen Spielpause zurückgemeldet. Der Tabellenfünfte setzte sich beim souveränen Spitzenreiter, dem HC Leip-zig II, mit 25:23 (11:9) durch und brachte den Messestädterinnen am 16. Spieltag die zweite Saisonniederlage bei. „Das war ein überaus überzeugender Auftritt“, lobte Rotation-Trainer David Dehn.

Es spreche für sich, „dass wir erst die zweite Mannschaft sind, die den HCL bezwungen hat“, so der Coach. Den Grundstein habe man in der Abwehr gelegt, die felsenfest gestanden hat. „Da hat niemand geschwächelt.“ Mit nur 23 Gegentoren stellten die Rotation-Damen gegen den besten Angriff der Liga nochmals eine Rekordmarke in dieser Saison auf. Das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüterinnen habe perfekt geklappt, so Dehn.

„Das Team hat genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.“

Die Weißenbornerinnen zogen durch zwei Tore von Sophie Zeller sofort 2:0 in Front. Beim 5:2 durch Michelle Vogelgesang führten die Gäste erstmals mit drei Toren (7.). Der Spitzenreiter drehte zwar die Partie (8:7/17.), doch zur Pause hatten wieder die Rotation-Damen die Nase vorn. In der 2. Halbzeit schien das Spiel erneut zu kippen, als der HCL auf 14:12 stellte (35.). Aber die Leipziger Zweitliga-Reserve hatte die Rechnung ohne die Weißenbornerinnen gemacht: Julia Uhlmann, Sophie Zeller (2), Franziska Israel und die junge Tatjana Ployer (2) warfen innerhalb von zehn Minuten ein Vier-Tore-Polster für die Gäste heraus (18:14/45.). Wenig später führte Rotation sogar mit fünf Treffern gegen den zunehmend ratlosen Favoriten, dem im Schlussspurt lediglich Ergebniskosmetik gelang.

Im Vorgefühl des Sieges habe die Konzentration etwas nachgelassen, so Trainer Dehn, der dafür jedoch vollstes Verständnis hatte.

„50 Minuten haben die Mädels hoch konzentriert gespielt und die Marschroute perfekt umgesetzt.“

Nach dem Abpfiff habe es durchaus eine kleine Weile gedauert, „bis alle Spielerinnen das realisiert hatten“, sagt Sophie Zeller und schmunzelt. „Aber dann haben wir uns ex-trem gefreut“, so die Rechtshänderin, die mit zehn Toren die beste Werferin auf dem Parkett war und die Torschützenliste der Liga mit 143 Treffern weiterhin unangefochten anführt. Es sei ein großer Triumph, so 26-Jährige, „schließlich hatten wir zuvor noch nie etwas gegen den HCL geholt“.

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Sophie Zeller
Foto: Verein/Schlenkrich

Der Sieg sei am Ende hochverdient gewesen. „Wir waren nach der Spielpause etwas skeptisch. Aber das harte dreiwöchige Training hat sich absolut bezahlt gemacht“, sagte Sophie Zeller. Von ihrem Trainer bekam die Torschützin vom Dienst ein Extralob:

„Acht Feldtore sind richtig stark. Sie hat zuletzt unheimlich viel gearbeitet und sich dafür belohnt“

so David Dehn. Ihr Meisterstück hätte die Mannschaft allerdings trotzdem noch nicht gemacht, so der Rotation-Coach lachend. „Dafür hätten wir die fünf Siebenmeter noch unterbringen müssen.“

SV Rotation Weißenborn: Groß, Schmieder; Zeller (10/2), Teuchert (2), Richter (1/1), Vogelgesang (3), Röder, Göpfert (1), Israel (3), Ployer (3), Uhlemann (2/1), Tobies