23.11.2024 – Regionsoberliga Südwestsachsen – SV Rotation Weißenborn gegen BSV Limbach-Oberfrohna 37:33 (16:11)
Nur eine Woche nach dem Pokalerfolg unserer Mädels ging es heute auch in der Liga weiter. Dazu empfingen wir die C-Mädels des BSV Limbach-Oberfrohna zum Duell von Platz sechs und sieben. Eine potentiell enge Tabellenlage beider Vereine in dieser Saison zeichnete sich schon beim Vorbereitungsturnier anlässlich des Weißenborner Vereinsfestes ab. Zu diesem Zeitpunkt jedoch waren die Erwartungen beider Mannschaften insofern andere, dass sowohl Weißenborn als auch Limbach gern von höheren Tabellenregionen aus gegrüßt hätten, als es zum aktuellen Zeitpunkt der Fall ist.
Die Vorzeichen der Partie waren durchwachsen: Unsere Emma musste kurzfristig krankheitsbedingt passen und konnte nur von der Bank aus unterstützen. Auch ein bis zwei weitere verschnupfte Nasen mussten im Laufe der Begegnung häufiger geputzt werden. Eine deutlich erfreuliche Nachricht gab es jedoch auch: Neele, die seit der Sachsenliga-Qualifikation verletzungsbedingt passen musste, feierte ihr langersehntes Comeback, was den Kader qualitativ und quantitativ in Zukunft zweifelsfrei bereichern wird.
Nun aber ins Spiel, welches ich heute weniger chronologisch als geteilt in Abwehr und Angriff Revue passieren lassen möchte. Die Mädels starteten recht verheißungsvoll. Das Gastteam wurde temporeich bespielt, was speziell im Rückraum große Räume für unsere Spielerinnen eröffnete. So stand es recht schnell 3:0; danach ließ die Chancenverwertung etwas zu wünschen übrig. Zudem deutete sich an, was in dieser Begegnung unsere große Schwäche sein sollte. Auf den Punkt gebracht: Ein katastrophales Abwehrverhalten und eine völlig passive Zweikampfführung auf den Außenpositionen sowie teils fehlende Hilfe unserer Halbpositionen. Gepaart mit zu wenig Kommunikation und zu einseitigem Fokus auf Gegenspielerinnen ist die Ursache für über 30 Gegentore schnell gefunden. Immer wieder ließen wir uns schlichtweg übertölpeln – Freya und Ayline im Tor wurden mit freien Würfen bombadiert. Es war dem Team einfach nicht möglich, geschlossen gallig zu agieren, konsequent und bis zum Schluss in Aktionen drinzubleiben. Auch neuer Input aus Timeouts oder der Halbzeitpause konnte defensiv nicht gewinnbringend umgesetzt werden. Die Lichtblicke im Abwehrblock stellten zumindest einige gelungene, ballorientierte Aktionen von Beri, Livi und Wanda dar, welche uns zu einfacheren Toren verhalfen.
Aber gut… genug gemeckert. Der Auftritt im Angriff war deutlich erfreulicher. Glänzen konnten die Mädels etwa durch mehrheitlich schnelles Stoßen und teils tolles Zusammenspiel mit Lotta am Kreis (gerade in Halbzeit eins). Mit zunehmendem Spielverlauf begriff die Mannschaft, dass wir uns immer dann ohne großes Aufreiben belohnen konnten, wenn wir ohne Ball Laufwege, -täuschungen oder schlicht weg Alternativen für Mitspielerinnen anboten. So war bei vielen Mädels eine Art persönliche Lernkurve während der Begegnung erkennbar, welche sie in ihrer Entscheidungsfindung stärkte. Hervorzuheben ist am heutigen Tag vor allem Wanda, die den Gästen mit zehn Toren Kopfzerbrechen bereitete. Zudem zeigten sich u.a. Beri und Jessi vom Sieben-Meter-Punkt eiskalt. Regelmäßig verluden sie die gegnerischen Torhüterinnen. Zuletzt möchte ich noch kurz unsere Gegenspielerin mit der Nummer 57 erwähnen, die uns heute am meisten Schwierigkeiten bereitete, u.a. durch starke Rückraumwürfe. In Zahlen äußerte sich das durch 13 Gegentore für die Mädels – insofern kann man hier auch mal Respekt dafür zollen.
Der Kontrast, den ich nun versucht habe aufzuzeigen, spiegelte schließlich auch das Ergebnis wider. Unser Vorsprung pendelte meist zwischen drei und fünf Toren. Dass in Durchgang zwei mehr Tore fielen, war nicht zuletzt der zunehmenden Hektik im Spiel zuzuschreiben. Etwas mehr Fingerspitzengefühl der Unparteiischen auf beiden Seiten hätte nicht geschadet, um die Begegnung wieder zu beruhigen. Dennoch danken wir unseren Jung-Schiedsrichtern für ihr Engagement!
Zu Buche steht am Ende also ein 37:33-Erfolg, welcher zwar verdient war, aber auf dem Weg dahin (defensiv) nicht immer den Vorstellungen des Trainerteams entsprach. Unseren Gästen aus Limbach danken wir für die torreiche Partie, wünschen außerdem alles Gute für die Rückrunde und freuen uns auf’s Rematch am Saisonende!
Der letzte Dank gebührt unseren, aber auch den mitgereisten Fans, welchen ein teils wildes, aber zumindest torreiches Spiel geboten wurde. Für uns steht nächste Woche eine Auswärtsfahrt zur HSG Sachsenring an, wo wir die nächsten zwei Punkte bei verbesserter Abwehr ins Visier nehmen wollen!
Es spielten: Lotta (5), Beri (7 [4/4]), Neele (2), Livi (5), Wanda (10), Cora (1), Ayline, Jessi (7 [4/5]), Freya