
15.03.2025 – Regionsoberliga Südwestsachsen – Sachsen 90 Werdau gegen SV Rotation Weißenborn 19:18 (8:8)
Am gestrigen Samstag reisten wir zum Tabellendritten aus Werdau, um uns für die deutliche Hinspielniederlage zu revanchieren. Nach zuletzt guten Auftritten und ermutigender Trainingsresultate hatten wir eigentlich viel Schwung im Gepäck. Jedoch war allen bewusst, dass mit Werdau ein kompakt stehender Gegner wartet, welcher keine Scheu vor Körperlichkeit hat und uns im Hinspiel Kopfzerbrechen bereitete. Dennoch starteten wir eigentlich vielversprechend. Gleichzeitig zeichnete sich bereits von Minute eins an ab, was uns am Ende die Punkte kosten sollte. Unsere Abwehr agierte auf hohem Niveau, verteidigte im Kollektiv teils minutenlang unser Tor. Jedoch kam zu häufig der eine Moment kurz vorm Ballgewinn, in welchem die Mädels die entscheidende Sekunde zu früh abschalteten.

Die daraus zu einfach resultierenden Tore versagten uns den Lohn für die anstrengende, aber toll vorgetragene Abwehrleistung zuvor. Und vorne? Abgesehen von einigen Konzentrationsfehlern beim Abspiel fanden wir gegen eine sagen wir mal sehr defensiv agierende 1-5-Abwehr 😉 des Gegners immer wieder gute Lösungen für klare Torgelegenheiten. Allerdings hatte die Mannschaft die Rechnung ohne Werdaus Torhüterin gemacht, die heute – das muss man anerkennen – den Sieg für ihre Mannschaft mit teils tollen Paraden festhielt. Auf der anderen Seite müssen wir so selbstkritisch sein und unsere Entscheidungsfindung im Abschluss bemängeln.

Das 8:8 zur Halbzeit fühlte sich in der Entstehung vermeidbar an. Allerdings waren alle davon überzeugt sich mittels der Reduzierung von kleinen Fehlern noch durchsetzen zu können. Zehn Minuten lang kippte das Spiel hin und her. Dann folgte leider unsere Schwächephase, in welcher wir zu viele Bälle verschenkten und Chancen vergaben – auch resultierend aus der für uns ungewohnten 6:0-Abwehr der Werdauer Mädels. Innerhalb von fünf Minuten wurde aus einem 13:12 ein 18:12 und der Kampfgeist der Mädels drohte zu erlöschen. Allerdings ist es nicht hoch genug zu loben, wie sich die Mannschaft anschließend nochmal zurückbiss. In den letzten zehn Minuten kassierten wir nur noch ein einziges Tor, schlossen zwei Minuten vor Abpfiff auf 19:18 auf und hatten die Zügel für die Punkteteilung 30 Sekunden vor Ende selbst in der Hand. Dann allerdings zeigten die Mädels Nerven. Der Wille, sich den entscheidenden Wurf zu nehmen, hielt sich in Grenzen und so wurde es schließlich ein Abschluss aus der Not heraus, der sein Ziel verfehlte. Somit belohnten wir uns diesmal nicht für eine tolle Willensleistung. Nach den Toren, die uns vielleicht zum Sieg verholfen hätten, brauchen wir bei nur zwei von neun verwandelten 7m-Würfen nicht lange zu suchen.

So gilt es die Leistung des Gegners anzuerkennen; wir gratulieren dem Heimteam aus Werdau und danken für den engen Schlagabtausch! Wir müssen jetzt die richtigen Schlüsse aus dem Auftritt ziehen und können zugleich auch viel Positives mitnehmen. Da der Angriff auf Platz drei für diese Saison auch nur noch sehr theoretisch realisierbar ist, können die Mädels in den nächsten Begegnungen befreit aufspielen und haben nix mehr zu verlieren! Also Kopf hoch und weitermachen!
Wir bedanken uns bei beiden Fanlagern für die tolle Stimmung und auch bei den Schiedsrichtern für ihren Einsatz. Es ist eigentlich absolut nicht meine Art, aber heute kann ich mir eine kleine Bemerkung dazu einfach nicht verdrücken…
So hoch dieser undankbare Job auch zu schätzen ist – schließlich ermöglicht er den Spielbetrieb – so habe ich dennoch in der aktuellen Saison keine vergleichbar ‚interessante‘ Leistung der Unparteiischen gesehen; glücklicherweise auf beiden Seiten, weshalb kein spielentscheidender Schaden entstand. Jedoch schauten sich die Trainer beider Teams schon während des Spiels das ein oder andere Mal verdutzt an. Auch nach Abpfiff herrschte Konsens darüber, dass in der angelegten Linie sehr viel Luft nach oben war. Das Spiel hätte in seiner Qualität sicherlich davon profitiert und beide Schiedsrichter mehr Ruhe durch klarere Regelauslegung für sich erreichen können (3m-Abstand, Anpfiff nach Spielunterbrechung, korrekte Auslegung der Zeitspielregel,…). Dennoch ist klar – der Job bleibt kompliziert und deswegen zu respektieren. Abschließend sei dem bereits erwähnten Trainer der Heimmannschaft für den offenen und konstruktiven Austausch nach Spielende gedankt!
Nächste Woche geht’s nun gegen den Tabellenführer aus Marienberg weiter. Kommt gerne vorbei und unterstützt die Mädels… im Hinspiel hat u.a. das fast zum Überraschungssieg beigetragen!
Es spielten/kämpften(
):

Lotta (1), Beri (4 [0/2]), Emma (2), Neele (3), Livi (2 [2/3]), Wanda (4 [0/1]), Cora (0/1), Ayline, Jessi (2 [0/2]), Freya