Rotations Zwote auch im zweiten Saisonspiel siegreich

23.09.2023 – Kreisliga Mittelsachsen – USG Chemnitz II gegen SV Rotation Weißenborn II 24:27 (11:12)

Im zweiten Saisonspiel auswärts bei der USG Chemnitz II sicherte sich unsere Zwote die nächsten beiden Auswärtspunkte, nachdem das erste Heimspiel der Saison durch eine Absage des Gegners ausfallen musste. Durch eine geschlossene Mannschaftsleistung erarbeitete sich unsere Mannschaft den Sieg, ohne es dabei gar so spannend zu machen wie zuvor gegen Grüna. Damit erobert sich unsere Mannschaft zumindest zwischenzeitlich die Tabellenführung.

Zum zweiten Mal in der noch jungen Saison hieß es am Samstag den 23.09. nach Chemnitz zu fahren. In dieser Saison spielen in unserer Kreisliga vier Chemnitzer Mannschaften, sodass wir des Öfteren in der Stadt der Moderne vorstellig werden. Diesmal ging es gegen einen praktisch unbekannten Gegner. Die zweite Mannschaft der Universitätssportgemeinschaft Chemnitz war nach der Saison 19/20 aus der mit fünf Mannschaften besetzten Kreisklasse Chemnitz an Platz zwei liegend in die Bezirksklasse aufgestiegen, rangierte dort, soweit es den coronabedingten Saisonabbrüchen geschuldet überhaupt zu einer abschließenden Tabelle kam, auf den unteren Tabellenplätzen und stieg zur Saison 23/24 in die Kreisliga Mittelsachsen ab, wo sie es nun mit uns zu tun bekommen sollten. Im bisherigen Saisonverlauf hatte unser Gegner – im Gegensatz zu uns – bereits drei Spiele absolviert, wobei man auswärts gegen die SG HSC Chemnitz II 27:22 deutlich und gegen HV Grüna II in der Vorwoche denkbar knapp 29:28 mit einem Tor unterlag und im ersten Heimspiel den Burgstädter HC II deutlich 38:32 besiegen konnte.

Abbildung Spielverlauf.

Dadurch, dass Spieler zwischen den beiden Mannschaften der USG – die erste Mannschaft tritt in der Bezirksliga Chemnitz an – hin und her getauscht werden, hat man es mit einer Wundertüte zu tun, die bezüglich der taktischen Ausrichtung nur bedingt im Vorhinein zu analysieren ist. Wir gingen also vom letzten Spiel gegen Grüna aus und wählten eine vergleichbare taktische Ausrichtung für das Spiel. Als erfreuliches Vorzeichen der Partie konnten wir im Vergleich zum Spiel gegen Grüna auf einen zusätzlichen Feldspieler zurückgreifen, sodass wir hofften bei der Belastungssteuerung besser gegenhalten zu können als in Grüna, wo uns die schwindenden Kräfte wegen des geringeren Wechselpotentials beinahe den Sieg gekostet hätten. Nichtsdestotrotz hatte unser Gegner erneut insgesamt einen Spieler mehr und weil nur mit einem Torhüter antretend zwei Feldspieler mehr als wir zur Verfügung.

Mit 13 Treffern erzielte er mehr als die Hälfte der Tore seiner Mannschaft – #9 Nils Biedermann.

Wir kamen gut in die Partie und konnten zum 1:3 (6. Spielminute) vorlegen, wobei es uns gegenüber dem ersten Spiel gegen Grüna in der Anfangszeit besser gelang das Tempo zu kontrollieren. Wir merkten allerdings recht schnell, dass die Chemnitzer sowohl im Angriff als auch in der Abwehr in Nils Biedermann einen wesentlichen Aktivposten hatten. Er behinderte unseren Angriff sehr effektiv und war durch unsere Abwehr das gesamte Spiel über kaum am Tore werfen zu hindern. Nach den ersten Minuten konnte Chemnitz den Anschluss herstellen und das Spiel wogte hin und her, wobei wir allerdings immer wieder vorlegen konnten.

Bedingt durch die gute Verteidigung des Gegners auf unserer rechten Seite, kam es zu stärkerer Wurfaktivität unserer Linken, wo diesmal besonders Ben Blietz – mit 7 Toren der erfolgreichste Werfer unserer Mannschaft – in Erscheinung trat.

Aber auch Gino Thiele, mit 6 Toren unser zweitbester Werfer an diesem Tag, konnte mit erfolgreich abgeschlossenen Spielzügen und schönen Einzelaktionen Akzente setzen. Dennoch blieb das Spiel weiterhin eng. Während der gesamten ersten Halbzeit gelang es uns nicht, uns auf mehr als zwei Tore abzusetzen.

Unser erfolgreichster Werfer am heutigen Tag – Ben Blietz in Aktion.

Stattdessen führten einige überhastete Aktionen, technische Fehler und Pfostentreffer dazu, dass Chemnitz aufholen und beim 11:10 (27. Minute) sogar die Führung übernehmen konnte. Die Mannschaft ließ sicher aber nicht beirren, drehte die Partie schnell wieder zu unseren Gunsten (11:12, 30. Spielminute) und hatte auch eine 11:13 Halbzeitführung in der Hand; der letzte Wurf Sekunden vor der Halbzeit landete aber nur am Innenpfosten.

Trotz des intensiven Spiels und des knappen Halbzeitstandes war die Stimmung in der Halbzeitpause gut und man war sich einig nur konzentriert weitermachen zu müssen, um das Spiel zu gewinnen.

Mit vielen tollen Paraden ein starker Rückhalt im Tor – unser Schlussmann Danny Grämer.

Nach der Halbzeit ging das Spiel genauso ausgeglichen weiter wie Mitte der ersten Hälfte. Wir legten vor, Chemnitz zog nach. Ab der 35. Spielminute kam allerdings ein Bruch ins Spiel unseres Gegners. Dies hatte viel mit unserem Torhüter zu tun, denn Danny Grämer rührte recht erfolgreich Beton an und plötzlich gelang unserem Gegner im Angriff nichts mehr, während wir uns absetzen konnten. Über einen 4:0-Lauf stellten wir vom 14:15 (35. Spielminute) auf 14:19 (39. Spielminute), was schon eine gewisse Vorentscheidung war. Was nun folgte, hätte die Partie beinahe noch zum Kippen gebracht. Mehrere nicht nachvollziehbare Entscheidungen der Unparteiischen führten zu nachvollziehbarem Unmut auf Weißenborner Seite, was seinen Gipfel in der Verwarnung unseres Offiziellen B Marcel Gogolin, seines Zeichens weithin bekannter und anerkannter Schiedsrichter, führte.

Was war passiert? Bereits in der ersten Halbzeit war die Verteilung der 7m-Strafwürfe bei sehr vergleichbarer Spielhärte mit 3:0 für Chemnitz nicht sonderlich ausgeglichen und die Zwei-Minuten-Strafe gegen Ben Blietz (25. Spielminute) eher dem lauten Schreien des vermeintlich gefoulten Spielers als der tatsächlichen Aktion unseres Spielers geschuldet. In der nun folgenden Phase folgten diversen klaren Fouls an unseren Spielern keine entsprechenden Sanktionen. Die daraus folgende Verunsicherung nutze unser Gegner, um zu verkürzen und kam beim 20:21 (48. Spielminute) zum Anschlusstreffer.

Zwei Auszeiten hatten entscheidenden Anteil am Spielverlauf.

Zwei vom Trainerteam um Kai Sutorius an entscheidenden Punkten genommene Auszeiten brachten dann die ausschlaggebenden Impulse. Direkt nach der ersten Auszeit erhielt Nils Biedermann wegen eines Tiefschlags gegen Jan Eulitz eine Zeitstrafe. Die resultierende Überzahlsituation nutzte unsere Zwote, um drei Tore zu erzielen, während Chemnitz nur einmal erfolgreich war (21:24, 51. Spielminute). Die zweite Auszeit erfolgte innerhalb einer Zeitspielsituation, nachdem Gino Thiele eine Zeitstrafe erhalten hatte, für die er nicht verantwortlich war und Biedermann den zusätzlich für diese Aktion zugesprochenen Strafwurf zum 22:24 (52. Minute) verwandelt hatte. Wegen eines Angriffs von hinten gegen den Weißenborner Werfer direkt nach der besagten Auszeit erhielt Robert Schulz eine Zeitstrafe, welche unsere Mannschaft nutzen konnte, um wieder auf drei Tore Vorsprung zu erhöhen (22:25, 54.). Einen entscheidenden Nackenschlag konnte Eddie Lay unserem Gegner versetzen, als er einen clever abgelaufenen Ball im anschließenden Konter erfolgreich einnetzen konnte. Chemnitz versuchte anschließend noch mittels Manndeckung einen schnellen Ballgewinn zu erzielen, kassierte dafür aber nur Max Herres Treffer zum 24:27 Endstand.

Wie schon in der ersten Halbzeit ging der letzte Wurf nicht rein, aber das war allen Akteuren nach dem erneuten Sieg in der Fremde herzlich egal.

Auch im zweiten Spiel jubelt am Ende die Rotation.

Zu guter Letzt danken die Aktiven den beiden Unparteiischen des Spiels Markus Melzer und Patrick Wappler für ihren Einsatz, auch wenn man mit deren Leistung zwischenzeitlich nicht einverstanden war. Das Gespann ist noch neu im Geschäft und die erste Halbzeit war, wenn auch die Verteilung der Strafwürfe bereits dort kritikwürdig war, ordentlich gepfiffen. Eingedenk der in der letzten Saison häufig aufgetretenen Situation ganz ohne Schiedsrichter spielen zu müssen, sind wir den Sportfreunden dankbar für ihren Einsatz und davon überzeugt, dass sie sich zukünftig positiv entwickeln werden.

Abschließend bedankt sich unsere Zwote bei den mitgereisten Edelfans für die Unterstützung sowie für die tollen Fotos vom Spielgeschehen und hofft auch beim nächsten, dem nun tatsächlich ersten Heimspiel der Saison am 22.10.2023 um 16 Uhr in der heimischen Felix-Schoeller-Sporthalle gegen den TSV Penig, auf lautstarke Unterstützung von den Rängen.

 

In Chemnitz spielten:

Rotation Weißenborn II: D. Grämer (TW), U. Nitschke (TW), J. Eulitz (3), A. Seifert, B. Blietz (7), G. Thiele (6), M. Herre (3), E.-A. Lay (5), J. Kippe (3), B. Gregor, E. Glöckner

USG Chemnitz II: M. Mayerhofer (TW), R. Schulz (4/1), P. Richter, S. Spenke (1), E. Seth (4), F. Junkers, N. Biedermann (13/4), C. Peters, H. Cramer, N. Weigelt, E. Szczesny (2), F. Heidenreich (1)

7m-Strafwürfe: Weißenborn: 0/0, Chemnitz: 5/6

Zeitstrafen: Weißenborn: 4 min, Chemnitz: 4 min

 

Text: Jan Eulitz