Klare Sache aber nicht ohne Mühe

01.04.2023 – Kreisliga Mittelsachsen – HV Grüna II gegen Rotation Weißenborn II 29:35 (12:16)

Im letzten Auswärtsspiel der laufenden Kreisligasaison erarbeitet sich unsere Zwote einen deutlichen Erfolg gegen die zweite Mannschaft des HV Grüna. Dadurch wird der zweite Platz hinter der als Meister feststehenden Mannschaft des VfB Blau-Gelb 21 Flöha gefestigt. Nach durchwachsenem Beginn erarbeitet sich die Mannschaft einen souveränen Vorsprung, erlaubt dem Gegner aber zum wiederholten Male in dieser Saison unnötige Ergebniskosmetik. Unglücklicherweise gibt es eine schwere Schulterverletzung bei unserem Sportfreund Matthias Erler zu beklagen.

Abbildung zum Spielverlauf

Zum letzten Auswärtsspiel der aktuellen Kreisligasaison reiste unsere Mannschaft mit voller Kapelle nach Chemnitz. 14 Spieler füllten das Protokoll, wobei außer Benjamin Gregor, der zusammen mit Marcel Gogolin unseren Chefcoach Kai Sutorius vertrat, alle Spieler auch zum Einsatz kamen. Auf der anderen Seite sah es weniger gut aus. Während des Warmmachens fragte sich so mancher Weißenborner, ob man wohl gegen eine Mannschaft in Unterzahl würde spielen müssen. Kurz vor Spielbeginn füllten sich die Reihen von Grüna dann doch noch etwas, sodass am Ende 10 Spieler auf dem Protokoll standen, die Wechselbank blieb damit aber nur spärlich besetzt.

Grüna ist ein durchaus guter, bisweilen auch unangenehmer, aber eigentlich immer recht unberechenbarer Gegner. Gegenüber dem Hinspiel waren nur etwa die Hälfte der Akteure gleich und insbesondere im Rückraum liefen in diesem Spiel mit Kirmes, Sachsenweger und Forschner andere Akteure auf als im Duell in Weißenborn. Im Hinspiel spielte Grüna, wie aus der Vorsaison bekannt, eine offensive 5:1-Abwehr, konnte gegen die robuste Abwehr der Rotation allerdings – trotz des Versuchs temporeich zu spielen – kaum durchdringen. Im heutigen Spiel war, basierend auf dem unterschiedlichen Personal, eine veränderte Spielweise zu erwarten. Durch die beiden zuletzt gegen Rottluff und sehr überraschend sowie erstaunlich deutlich gegen Flöha gewonnenen Spiele war unsere Mannschaft gewarnt.

Zu Beginn des Spiels sehr erfolgreich Grünas bester Werfer Leonik Kirmes (am Ball), im Vordergrund auch heute wieder unser bester Werfer Mo Bellé.
Zu Beginn des Spiels sehr erfolgreich Grünas bester Werfer Leonik Kirmes (am Ball), im Vordergrund auch heute wieder unser bester Werfer Mo Bellé.

Unsere Zwote startete etwas unsicher in die Partie und bekam prompt zu spüren, dass Grüna gewillt war ein anderes Gesicht zu zeigen als im Hinspiel. So kam es, dass unsere Mannschaft am Anfang einem Rückstand hinterherlaufen musste, den mehr oder weniger Kirmes und Sachsenweger mit „einfachen“ Toren aus dem Rückraum verursachten, weil die Abwehr die beiden nicht aktiv genug annahm und Uwe Nitschke im Kasten gegen die platzierten Distanzwürfe keine Hand an den Ball bekam. Nichtsdestotrotz zeigte sich die Abwehr Grünas als bekanntermaßen nicht sonderlich stabil, auch wenn sie diesmal die meiste Zeit als 6:0-Abwehr agierte.

Unser Rückstand stieg nie auf über 3 Tore und resultierte eigentlich eher aus dem Unvermögen mehr oder weniger freie Würfe im gegnerischen Kasten unterzubringen, als aus der Stärke des Gegners.

Dies zeigte sich auch in einer merkwürdigen Phase des Spiels zwischen der 5. und 10. Spielminute, in der es beim Stand von 4:2 keinem Team gelang zu treffen. Das Tor von Leonik Kirmes zum 5:3 und damit der höchsten Führung der grünaer Mannschaft beendete diese Spielphase und löste gleichsam eine Serie unserer Zwoten aus. Durch zwei Eulitz- und ein Lay-Tor innerhalb von 78 Sekunden konnte unsere Mannschaft den Vorsprung egalisieren und ging nun ihrerseits in Führung, die Grüna beim 6:6 (13.), 7:7 (14.), 8:8 (14.) und 9:9 (17.) noch viermal egalisieren konnte, bevor es unserer Mannschaft gelang sich abzusetzen.

Sehr erfreulich an diesem Tag alle vier Werfer konnten ihren Siebenmeterstrafwurf verwandeln – 1. Jan Eulitz (11.), 2. Justin Kippe (29.), 3. Gino Thiele (36.), 4. Matheus R. Bellé (56., ohne Bild).

Durch die Hereinnahme von Francis Kuhnke im Rotation-Kasten gingen Grüna zunehmend die zu Beginn der Partie einfach erzielten Tore aus der Distanz verloren, sodass unsere Mannschaft mehr und mehr Fahrt aufnahm und die Abwehr sich nun besser auf den Kreis und den Rückraum des Gegners eingestellt hatte. Mit einem 3:0-Lauf (2x Thiele und 1x Bellé) zwischen der 19. und 21. Spielminute gelang es unserer Mannschaft sich etwas abzusetzen. In der verbleibenden Zeit wogte das Spiel hin und her. Durch einen Doppelschlag per Siebenmeter durch Justin Kippe und ein weiteres Tor von Eddie Lay ging unsere Mannschaft mit einem 12:16-Halbzeitstand in die Pause. Einziger echter Negativpunkt der ersten Halbzeit blieb damit die um die zwanzigste Spielminute erlittene schwere Schulterverletzung unseres Sportfreundes Matthias Erler, der sich bei einer Abwehraktion offenbar die Schulter ausgekugelt hatte. An dieser Stelle wünschen wir unserem Außenflitzer nochmals gute Besserung und schnelle Genesung!

Direkt nach der Halbzeit gelang es Grüna nochmal beim 13:16 auf 3 Tore heranzukommen, danach konnte sich unsere Mannschaft durch schön heraus gespielte Aktionen im Angriff und eine hohe Fehlwurfquote bei den Hausherren sukzessive immer weiter absetzen. Insbesondere das Spiel mit dem Kreis funktionierte an diesem Tag sehr gut sowohl Mo Bellé als auch Clemens Reichel am Kreis konnten von dieser Position aus je 4 Tore zum Ergebnis beisteuern und zogen dem Gegner mit jeder gelungenen Aktion mehr und mehr den Zahn. Beim 25:34 in der 56. Spielminute war das Spiel entschieden und mit 9 Toren Vorsprung ein erfreuliches Zwischenergebnis erreicht.

Mo Bellé schön frei gespielt am Kreis - und erfolgreich.
Mo Bellé schön frei gespielt am Kreis – und erfolgreich.

Leider versäumte es unsere Mannschaft einmal mehr in dieser Saison – ausgehend von diesem Zwischenstand – etwas für das Torverhältnis zu tun und erlaubte dem Gegner durch leichtfertige Ballverluste im Angriff Ergebniskosmetik. Auch eine nach zwei Gegentreffern in Folge einberufene Auszeit konnte den Trend nicht stoppen, sodass Grüna in den letzten 4,5 Spielminuten viermal traf, während unserer Zwoten nur noch der Schlusspunkt zum 29:35 durch Mo Bellé gelang. In diesen letzten knapp fünf Spielminuten blitze nochmal kurz die vorhandene Konterstärke Grünas auf, die jedoch nur zum Tragen kommen kann, wenn man ihnen leichte Ballgewinne in der Abwehr erlaubt.

Am Ende steht erneut und erfreulicherweise ein deutlicher Auswärtserfolg nach einer geschlossenen Mannschaftsleistung, der nur durch die unerklärliche Unfähigkeit, einen Gegner mal so richtig aus der Halle zu schießen und die schwere Verletzung von Matthias Erler getrübt wird.

Abschließend danken die Aktiven den beiden Schiedsrichtern Andre Krause und Jan Wyrembek, die die Partie recht unaufgeregt leiteten, wobei sie bisweilen klare Aktionen nicht wahrnahmen, was z.T. einigen Unmut verursachte. Allerdings war keine Bevorzugung einer Seite erkennbar und aufgrund des ohnehin eindeutigen Spielverlaufs gab es keine größeren Diskussionen. Da die Chemnitzer Halle über keine nennenswerten Zuschauerkapazitäten verfügt, kam auch keine aufgeheizte Stimmung zu Stande. Etwas interessant empfanden wir die Ansetzung eines Chemnitzer Gespanns in einer Partie einer Chemnitzer Mannschaft gegen eine auswärtige, was aber sicherlich organisatorische Gründe hatte.

Glückliche Sieger nach dem Spiel.

Zuletzt bedankt sich unsere Zwote bei den mitgereisten Edelfans für die Unterstützung und hofft auch beim vorletzten Spiel dieser Kreisligasaison am 23.04. um 17 Uhr in der heimischen Felix-Schoeller-Sporthalle gegen die zweite Mannschaft des TSV Fortschritt Mittweida, mit der unsere Zwote aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen hat, auf lautstarke Unterstützung von den Rängen!

In Chemnitz spielten:

Rotation Weißenborn II: F. Kuhnke (TW), U. Nitschke (TW), J. Eulitz (6/1), M. Erler, L. Merkel, C. Reichel (4), G. Thiele (6/1), M. Herre (1), L. Göpfert (2), E.-A. Lay (6), J. Henker, J. Kippe (1/1), M. R. Bellé (9/1), B. Gregor

HV Grüna II: A. Radünz (TW), P. Weichel (6/2), A. Forschner (3), L. Kirmes (7), H. Hömke (1), S. Müller (4), T. Sachsenweger (6), V. Tröger (2), M. Raschke, T. Fleischer

7m-Strafwürfe: Weißenborn: 4/4, Chemnitz: 2/2

Zeitstrafen: Weißenborn: 0 min, Chemnitz: 4 min

Text: Jan Eulitz