Die Bezirksliga-Handballer aus Weißenborn haben ihre Hausaufgaben gelöst und rückten in der Tabelle weiter vor, hatten dabei jedoch einige Mühe.
Eigentlich hätte Jens Peschke allen Grund zur Freude und vollen Zufriedenheit gehabt. Im letzten Spiel des Jahres bezwangen die Schützlinge des Weißenborner Trainers in der Handball-Bezirksliga Sachsen 90 Werdau 27:23 (13:9) und können sich damit wie erhofft die Tabellenführung unter den Weihnachtsbaum legen. Trotz der nun 18:4 Punkte auf dem Konto stimmte Peschke jedoch keine Jubelarien an: „Das war heute nicht so berauschend.“
Vor Spielbeginn hatten die Rotation-Spieler Süßigkeiten an die rund 60 Zuschauer in der Schoellerhalle verteilt. Mit spielerischen Leckerbissen knauserten sie dann aber. Gegen das Schlusslicht taten sich die Weißenborner von Beginn an schwer.
„Wir haben etliche Fehler gemacht und im Angriff viel zu ungeduldig gespielt“,
sagt Peschke. Drei Heimspiele in Folge bekommen seinem Team offensichtlich nicht so gut, so der Coach. Dennoch lagen die Weißenborner konstant vorn und führten zur Pause mit vier Toren.
Nach Wiederbeginn kam Rotation dann zunächst in Schwung und setzte sich deutlich ab. Vor allem Thomas Bartzsch, mit elf Toren der beste Werfer, setzte sich immer wieder gut in Szene. Als der neunte Saisonsieg unter Dach und Fach war, wechselte Peschke in den letzten zehn Minuten durch, um allen Spielern Gelegenheit zu geben, kurz vor Weihnachten nochmals zu glänzen. Stattdessen kamen die Gastgeber fast noch einmal in Bedrängnis. „Das ging etwas nach hinten los“, so der Weißenborner Trainer. Man habe ein gutes Ergebnis regelrecht verschenkt. „So darf man sich als neuer Spitzenreiter nicht präsentieren.“
Dennoch ist Peschke mit der Hinrunde, in der es nur zwei Niederlagen gab, natürlich hochzufrieden. „Das war die beste Halbserie, seit ich hier Trainer bin“, sagt der 41-Jährige, der die Rotation-Männer seit zehn Jahren betreut. Neben der Auftaktniederlage bei der USG Chemnitz („Da waren wir noch nicht richtig munter.“) hatten die Weißenborner nur beim damaligen Spitzenreiter ZHC Grubenlampe II mit 24:28 das Nachsehen. Die Mannschaft habe sich noch mehr gefestigt und auch spielerisch sowie mental weiterentwickelt, lobt Peschke sein Team. Das zeigte sich vor allem in den Duellen gegen die anderen Mitkonkurrenten im Rennen um den Staffelsieg. „Da hatten wir in der Vergangenheit meist den Kürzeren gezogen.“
Drei Wochen können die Rotation-Männer nun etwas durchatmen, ehe am 6. Januar schon das Nachholspiel beim Tabellensiebten HC Fraureuth ansteht. „Wir dürfen jetzt nicht nachlassen, um Platz 1 nicht gleich wieder zu verlieren“, erklärt Peschke.
Steffen Bauer und Knut Berger, Freie Presse vom 18.12.2018
Statistik Weißenborn: Kalcher – Kosterlitzky (1), Bladeck, Krägenbrink (3), Kirschenmann, Pollmer, Zojdz (7), Wicke (1), Djurperovic, T. Bartzsch (11), Fischer (4), Schwarz