Die Weißenborner Handballerinnen haben den ersten Sieg in der Sachsenliga verbucht. Dabei standen die Vorzeichen alles andere als gut.
Nach sechs Jahren Pause haben die Fans in der Weißenborner Felix-Schoeller-Halle wieder einmal ein Punktspiel ihrer Frauen- Mannschaft in der Handball-Sachsenliga zu sehen bekommen. Doch die Zeichen standen für den Aufsteiger vor der Heimpremiere alles andere als gut. Trainer David Dehn fehlten aus unterschiedlichen Gründen gleich fünf Spielerinnen. „So laufen wir heute zum Beispiel ohne etatmäßige Kreisläuferin auf“, sagte der Rotation-Coach. Doch nach 60 Minuten stand fest, das der Liga-Neuling den Ausfall von Tina Giesa, Luisa Rischer, Lisa Röder, Maria Tobies und Lisa Richter kompensiert hatte: Mit 27:25 (16:11) bezwangen die Weißenbornerinnen den USV TU Dresden und holten sich die ersten beiden Zähler in der Sachsenliga.
Der Sieg war verdient, da die Gastgeberinnen ab der 8. Minute in Front lagen und auch in kritischen Phasen die Führung nicht abgaben. „Wir haben heute gewonnen, weil wir mit unbedingtem Willen aufgetreten sind“, lobte Dehn. Zudem hatten er und seine Mädels mit dem Verein aus der Landeshauptstadt noch eine Rechnung offen: „In der Vorsaison hat uns der USV II die einzige Heimniederlage in der Verbandsliga zugefügt. Das wollten wir unbedingt korrigieren“, lächelte der Coach nach dem Abpfiff.
In den ersten Minuten war den Weißenborner Spielerinnen die Aufregung durchaus anzumerken. Im Angriff funktionierte nicht alles, klare Einwurfmöglichkeiten wurden liegengelassen. Dennoch führte Rotation nach zehn Minuten 4:2. Danach drehten die Gastgeberinnen aber richtig auf: Franziska Teuchert traf Mitte der ersten Hälfte zum 9:3.
Nach dem Seitenwechsel kam etwas Sand ins Getriebe bei Rotation. Dresden verkürzte auf 18:20 (43.), doch die Schützlinge von David Dehn behielten die Köpfe oben. Dabei überzeugten insbesondere Torfrau Luisa Groß, die mehrfach stark parierte, und Julia Uhlemann. Sie erhöhte in der 49. Minute vom Siebenmeterpunkt auf 25:19 und war mit sieben Treffern erfolgreichste Werferin in den Reihen von Rotation. Dresden gab sich aber nicht geschlagen und kam noch einmal auf 25:26 heran. Doch Sophie Zeller machte mit dem letzten Treffer der Begegnung alles klar.
„In der Endphase des Spiels hat man sicher gemerkt, dass uns etwas die Kraft ausging. Doch mit einem enormen Teamgeist haben wir gemeinsam diesen Sieg eingefahren“,
erklärte Franziska Teuchert, die insgesamt sechs Tore erzielte. Alle seien überglücklich über die zwei Punkte. „Jetzt wollen wir diesen Schwung, diesen Willen und das Tempo mit ins nächste Spiel nehmen“, sagte die 24-jährige Freibergerin, die bereits seit der D-Jugend in Weißenborn Handball spielt.
Knut Berger, Freie Presse vom 10.09.2018
Statistik: Groß, Göldner; Zeller (4/1), Kiulies (1), Teuchert (6), Vogelgesang (6), Israel (3), Uhlemann (7/3), Krille, Plaza