Handball: Spaß mit prominenten Gästen aus Leipzig

1. Frauen Amazonen Spiel
1. Frauen Amazonen Spiel
Die Jungs und Mädels der gemischten E-Jugend des SV Rotation Weißenborn (vorn) waren zum Handballfest guter Dinge und schauten auch zu, wie die „Großen“ gegen den Amazonen Athletic Club Leipzig spielten. Die Messestädterinnen hatten unter anderem Anna Lena Plate (HC Leipzig/Viborg BK), die mehrfache Deutsche Meisterin Henrike Schuderer (HC Leipzig) und Sabrina Sellaoui (hinten von rechts) mitgebracht.

Die Amazonen Leipzig sind eine Zugnummer beim 27. Weißenborner Handballfest gewesen. Sportlich zogen sie allerdings klar den Kürzeren.

Der Handball-Nachwuchs und die Fans des SV Rotation haben am Wochenende den hochsommerlichen Temperaturen getrotzt, um beim 27. Weißenborner Handballfest noch einmal ihr erfolgreiches Damenteam zu sehen. Die Rotation-Damen hatten in der abgelaufenen Saison als Aufsteiger in die Sachsenliga einen hervorragenden 3. Platz belegt und wurden dafür durch Staffelleiter Bernd Heinze mit den Bronzemedaillen geehrt. Zudem stand Sophie Zeller im Mittelpunkt, die als beste Torschützin ausgezeichnet wurde: Die 25-jährige Rechtshänderin erzielte 196 Tore – so viele wie keine andere Akteurin in der Sachsenliga (8,91 pro Spiel).

Zuvor hatten sich die Schützlinge von Trainer David Dehn gegen den Amazonen Athletic Club Leipzig mit 31:26 durchgesetzt. Die Messestädterinnen, die in der abgelaufenen Saison in Leipzig Bezirksmeister und Bezirkspokalsieger wurden, liefen mit durchaus prominentem Personal auf. So stand auf zentraler Position Anna Lena Plate, die ihre Ausbildung beim HC Leipzig zu einer Zeit durchlief, als der Verein erfolgreich in der Bundesliga spielte. Später trug sie das Trikot des dänischen Spitzenclubs Viborg BK. Das Tor der Amazonen hütete Henrike Schuderer (früher Milde), die mit dem HCL sechsmal Deutsche Meisterin wurde. Sabrina Sellaoui spielte einst für Magdeburg und Leipzig – und erreichte auch auf anderem Gebiet einen gewissen Bekanntheitsgrad: In der Fernsehserie „LebenLiebenLeipzig“ auf RTL II gehörte sie zu den Darstellerinnen.

„Wir hatten viel Spaß, alles war sehr gut organisiert“

sagte der Leipziger Trainer Marcus Riese. Er hat das Team der Amazonen gerade vom früheren HSG-Coach Tim Hupel übernommen und probierte im Hinblick auf die neue Saison, in der der AAC in der Verbandsliga um Punkte kämpft, die eine oder andere taktische Variante.

Spaß hatten auf jeden Fall auch die Gastgeberinnen, wobei die freundschaftliche Partie natürlich auch einen sportlichen Aspekt hatte: Mit Lucie Walther, Enya Lehnert, Tatjana Ployer und Pauline Ulbricht kamen vier Spielerinnen aus der eigenen Jugend zum Einsatz, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

„Wir haben die Mädels ganz bewusst mit aufs Feld geschickt, damit sie ihre Erfahrungen im Frauenbereich sammeln und sich an das Tempo gewöhnen“

sagte Weißenborns Sportkoordinator Ralf Hallas. Und wenn man gegen eine mehrfache Deutsche Meisterin ein Tor erzielt, „sollte das dem Selbstvertrauen sicher sehr gut tun“.

Résumé und Ausblick vom Handball-Chef

Zudem war das 27. Weißenborner Handballfest Abschluss einer überaus erfolgreichen Saison des SV Rotation. Dabei überzeugten nicht nur die Sachsenliga-Frauen und die Herren als Chemnitzer Bezirksmeister auf ganzer Linie, so Handball-Chef Ronny Hegewald.
Auch der Nachwuchs, vor allem die jüngeren Aktiven, „haben in ihren Klassen das Niveau mitbestimmt“. So holten sich die Rotation-Kinder in der Endrunde der E-Jugend-Kreisliga den Titel (16:7 im Finale gegen Neudorf/Döbeln), und auch die weibliche Jugend D belegte in der Kreisliga Zwickau unangefochten Platz 1 (35:1 Punkte). Die Jungen dieser Altersklasse wurden in der Kreisliga Erzgebirge Dritte, und auch die C-Jugendlichen schürften im Erzgebirge Bronze. Ebenfalls auf Platz 3 kamen die C-Jugend-Mädchen ein, die die Vorrunde der Kreisliga Zwickau als Zweite beendeten und sich im Final Four mit einem 26:20 gegen den HV Oederan Bronze sicherten. Die weibliche und männliche B-Jugend des SV Rotation waren in der Bezirksliga auf Torejagd gegangen, landeten jedoch nur im hinteren Feld.

In der neuen Saison gehen erneut zwölf Teams im Spielbetrieb ins Rennen. Nach Auflösung der MSG Freiberg/Weißenborn (aufgrund der Regeländerungen des DHB) startet wieder eine zweite Männermannschaft, die mit A-Jugendlichen ergänzt wird, so Hegewald. Die Abteilung Handball des SV Rotation hat 289 Mitglieder und ist damit mit Abstand die größte im Verein, der rund 460 Mitglieder hat.

Bericht: Knut Berger/Steffen Bauer · Freie Presse 18. Juni 2019 · (Foto: Verein)