Die Weißenborner Handballerinnen haben gegen Sachsen Zwickau II überzeugend gewonnen. Nur nach dem Abpfiff lief nicht alles rund.
Es wollte ewig nicht passen. Die Spielerinnen des SV Rotation Weißenborn fanden einfach nicht ihre richtigen Positionen, und auch Trainer David Dehn vermittelte nicht den Eindruck, den richtigen Plan zu haben. Doch nach einigen Minuten des Korrigierens und Ordnens war es vollbracht: Alle standen richtig, das obligatorische Siegerfoto konnte geschossen werden. In den 60 Minuten zuvor hatten die Weißenborner Handballerinnen keineswegs mit solchen Stellungsproblemen zu kämpfen. Sie bezwangen im Nachholspiel der Sachsenliga den BSV Sachen Zwickau II 32:24 (17:14) und untermauerten mit 22:10 Punkten ihren 4. Tabellenplatz.
„Wir haben heute vor allem im Positionsangriff die Tore gemacht“, lobte Trainer Dehn. Gegen eine aggressive Zwickauer Truppe, die das Hinspiel 26:22 gewonnen hatte, sei er mit 32 erzielten Toren sehr zufrieden. Zumal seine Mannschaft gegen den Tabellenachten von der 1. Minute an zum Teil deutlich führte.
Rotation startete mit Volldampf und lag nach 13 Minuten 7:1 vorn. Der zwischenzeitliche 13:7-Vorteil schmolz jedoch. Kurz nach Wiederanpfiff lag Rotation nur noch 17:15 in Front. Dann drehten die Gastgeberinnen, bei denen Lisa Richter und Franziska Teuchert fehlten, aber wieder auf. Franziska Israel erhöhte auf 21:15 (36.). Die Gäste verkürzten zwar nochmals auf 20:24, doch im Endspurt machten die Weißenbornerinnen dann den elften Saisonsieg perfekt.
„Wir haben einen guten Start hingelegt, doch dann hat Zwickau im Angriff etwas verändert. Da haben wir fast 30 Minuten gebraucht, um uns darauf einzustellen“, sagte Maria Tobies. „Doch in der letzten Viertelstunde haben wir dem Gegner den Zahn gezogen“, so die Abwehrspezialistin. Sie hatte in der vorigen Saison viel Pech, als sie sich einen Kreuzbandriss zuzog. „Im Sommer konnte ich die Vorbereitung zwar mitmachen, bin dann jedoch am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt und musste wieder lange pausieren“, berichtete die 26-Jährige.
Doch jetzt sind die gesundheitlichen Sorgen verflogen. „Ich bin froh, dass ich wieder auf der Platte stehen kann. Sicherlich muss ich erst wieder richtig reinfinden, bin aber mit meiner Leistung zufrieden“, sagte die Freibergerin, die seit der 6. Klasse Handball spielt. Und die Aufstellung zum Foto wäre definitiv schwerer gewesen, als auf dem Parkett zu bestehen. Am Wochenende ist in der Sachsenliga spielfrei, bevor der Aufsteiger zum verlustpunktfreien Spitzenreiter HC Rödertal II muss.
Knut Berger, Freie Presse vom 26.02.2019
Statistik Rotation Weißenborn: Groß, Giesa – Zeller (11/4), Kiulies (8/3), Röder, Vogelgesang (3), Rischer (1), Israel (8), Uhlemann (1), Krille, Tobies, Burghard