Die Weißenborner Handballerinnen setzen ihren Höhenflug in der Sachsenliga fort und rücken auf Rang 3 vor. Neben einer erneut starken Leistung hat beim Aufsteiger auch eine Grünpflanze eine Rolle gespielt.
Weißenborn – Sie heißen unter anderem Paule, Willy, Fritz’l oder Günther und sind in der Regel lustige Plüschtiere – die Maskottchen in den verschiedenen Ligen. Die Sachsenliga-Handballerinnen des SV Rotation Weißenborn fallen diesbezüglich aus dem Rahmen. Denn sie haben seit dieser Saison eine Palme in der Kabine stehen, die auf den Namen „Aische“ getauft wurde und der Truppe offenbar Glück bringt. Denn auch am 11. Spieltag gewann die Mannschaft zu Hause das Aufsteigerduell gegen den SV Schneeberg mit 33:29 (17:12) und kletterte mit 14:8 Punkten auf den 3. Platz.
Nach dem Sieg wurde in der Kabine das obligatorische Siegerfoto gemacht, dass dann in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde. Der Palmen-Neuzugang, der seit dem Trainingslager im Sommer zum Team gehört, war jedoch nicht zum Nulltarif zu haben. „Wir haben das gute Stück zum stolzen Preis von neun Euro vom Jugendclub Berthelsdorf erworben“, erzählte Torhüterin Luisa Groß, die insbesondere in der 1. Halbzeit einen großen Beitrag dazu leistete, dass Rotation nach 19 Minuten mit 13:7 führte und auch kurz nach Wiederanpfiff 20:14 in Front lag. In der 2. Halbzeit wurde es aber noch einmal eng. Führte Rotation nach einer Dreiviertelstunde noch relativ klar mit 26:22, betrug der Vorsprung in der 53. Minute beim 29:28 gerade noch einen Treffer.
„Wir wussten, dass Schneeberg nie aufsteckt und sehr erfahrene Spielerinnen in seinen Reihen hat“,
sagte Weißenborns Trainer David Dehn. Aber seine Mädels seien klar im Kopf und hätten deshalb auch diese kleine Hängepartie im zweiten Abschnitt überstanden.
So war es keine Überraschung, dass nach dem Abpfiff in der Kabine der Gastgeberinnen die Wände wackelten. Mittendrin Maskottchen „Aische“, das jahreszeitbedingt mit Christbaumkugeln geschmückt war. Bereits siebenmal konnten sich die Rotation- Frauen in dieser Saison nach Siegen entsprechend in Pose werfen. „Wir nehmen die Palme auch zu Auswärtsspielen mit“, erklärte Torfrau Luisa Groß. So hat diese schon die Sporthallen in Leipzig, Marienberg und Döbeln gesehen. Ansonsten steht das etwas andere Maskottchen im Kraftraum des Vereins. „Dort ist die Luft nicht die beste – aber das härtet ab“, sagte die junge Weißenbornerin lachend.
Trainer Dehn nahm diese Steilvorlage auf und ergänzte: „In der Sachsenliga geht es nur gemeinsam, jeder muss seinen Beitrag leisten. Da ist unser Maskottchen nicht ausgenommen.“ Doch abgesehen davon habe seine Mannschaft in diesem Spitzenspiel dominiert und hätte durchaus deutlicher gewinnen können. „Wichtig ist aber, dass wir die zwei Punkte überhaupt eingefahren haben“, sagte Luisa Groß.
Und wenn es nach dem Team geht, soll am kommenden Samstag zum Rückrundenstart wieder gefeiert. Dann gastiert der BSV Sachsen Zwickau II in der Felix-Schoeller-Halle Weißenborn. „Das Hinspiel haben wir verloren, das wollen wir jetzt korrigieren“, sagte Dehn. Um das Vorhaben zu schaffen, sind wieder alle gefragt – der Trainer, das Team und „Aische“.
Knut Berger, Freie Presse vom 04.12.2018
Statistik SV Rotation Weißenborn: Groß, Giesa – Zeller (10/1), Kiulies (5/1), Teuchert (8), Richter (1), Vogelgesang (2), Röder, Israel (4), Uhlemann (3), Krille, Tobies, Burghard