03.10.2020 – 2. Spieltag Kreisliga Kreis Erzgebirge – HSG Striegis gegen Rotation Weißenborn II 25:21 (12:9)
Auch im zweiten Spiel der Saison konnten die Männer von Kai Sutorius leider nichts Zählbares von ihrer Auswärtsfahrt mitbringen. In Erinnerung bleibt ein gutes Debut unseres Neuzugangs Christopher Schieritz, der in einigen Situationen zeigen konnte, welch starker Rückhalt er zwischen den Pfosten sein kann.
Bedauerlicherweise haben wir die potentiell schwere Knieverletzung unseres Mannschaftskameraden und Rotation Urgesteins Marcel Dehn zu verkraften, aber dazu mehr im Bericht. Im Nachgang bleibt zu konstatieren, dass die Mannschaft in diesem Spiel über weite Strecken eine sehenswerte Leistung ablieferte und sich nahezu alle Spieler in die Torschützenliste eintragen konnten. Intensität und Wille waren spürbar. Schließlich verhinderten Kleinigkeiten und mitunter auch etwas Pech ein besseres Ergebnis.
Die Rotation startete etwas behäbig in die Partie, in der sehr modernen und im Gegensatz zur Chemnitzer Halle am ersten Spieltag auch sehr sauberen Stadtsporthalle in Roßwein. Folgerichtig konnte sich die HSG Striegis in den ersten Minuten auf 4:1 absetzen, ehe es der Rotation gelang über einen verwandelten 7m-Strafwurf und ein Feldtor den Anschluss zum 4:3 herzustellen. In der Folge gelang sogar eine Führung (4:5, 15. Min; 5:6, 18. min), die allerdings nicht auf mehr als 1 Tor ausgebaut werden konnte. Allzu leicht konnten die Männer um Erik Schlimpert die Rotation Abwehr in mittigen Wurfpositionen überwinden, während auf der Gegenseite zu wenig Zug zum Tor den wesentlichsten Kritikpunkt darstellte. Zu diesem Zeitpunkt musste die Rotation bereits auf Marcel Dehn verzichten, der während einer Angriffsaktion vom in der Luft umgestoßenen Jan Eulitz getroffen wurde, sich potentiell schwer am Knie verletzte und nicht mehr weiterspielen konnte.
Möglicherweise waren der fehlende Zugriff der Rotation Abwehr auf den Gegner und der verhaltene Angriff die Kehrseiten ein und derselben Medaille. Da die für diese Partie angesetzten Schiedsrichter leider unentschuldigt fehlten hatte man sich vor Beginn der Partie geeinigt, dass die Sportfreunde Luise Weisemann und Jens Feldmann sich dieser Herausforderung stellen würden. Leider fanden die beiden erst in Halbzeit zwei zu einer nachvollziehbaren Beurteilung des durchaus rustikalen Abwehrstils einiger Spieler der HSG. So wurden bereits in den ersten 10 Spielminuten drei Treffer im Gesicht der angreifenden Rotationspieler nicht geahndet, weshalb man sich eines adäquaten Schutzes der Gesundheit der Spielbeteiligten nicht unbedingt sicher sein konnte, was die Verletzung des Sportfreundes Dehn unerfreulicher Weise hart dokumentiert.
Bei aller Verunsicherung durch die Schiedsrichterleistung soll diese jedoch nicht als Entschuldigung für den Spielverlauf herhalten. Basierend auf einem zu wenig druckvollen Angriffsspiel der Rotation und einer zögerlichen Abwehr gelang es der HSG Striegis sich in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit bis auf 12:8 (27. Min) abzusetzen, sodass die Rotation unter Druck geriet den Anschluss zu verlieren. Durch einen 3:0 Lauf brachte man sich jedoch um die Halbzeit herum wieder in Schlagdistanz und konnte in der 39. (13:14) und in der 41. (14:15) Minute nochmals die Führung übernehmen.
In einer Auszeit in der 41. Spielminute fand Heimtrainer Uwe Meyer offenbar die richtigen Worte, denn seine Männer konnten durch einen 4:0 Lauf die Führung übernehmen und sich auf 18:15 (45. Min.) vorentscheidend absetzen. Es gelang der Rotation zwar in der 53. Spielminute nochmals auf 20:19 heran zu kommen, allerdings konnte die HSG Striegis immer wieder schnell und einfach zurückschlagen. Besonders Erik Schlimpert, der 3 seiner 7 Tore in den letzten 10 Spielminuten erzielte zog der Rotation den Zahn und erstritt seiner Mannschaft einen am Ende mit 25:21 zu hoch ausgefallenen, aber dennoch nicht unverdienten Punktgewinn. Auffällig ist noch anzumerken, dass die Rotation aus dem in Halbzeit zwei recht häufigen Überzahlspiel (10 min Zeitstrafe in Hz. 2 für die HSG) nur wenig Profit schlagen konnte.
Abschließend bleibt den Sportfreunden Luise Weisemann und Jens Feldmann zu danken, die sich der Herausforderung dieses Spiel zu leiten stellten, obwohl sie an diesem Tag bereits durch eigene Spiele vorbelastet waren. Auch wenn die Rotation in Halbzeit 1 durchaus mit den Entscheidungen haderte bleibt die Leistung anzuerkennen, da wir ohne Schiedsrichter unseren Sport gar nicht betreiben könnten.
Als vorletztes Wort sei noch erwähnt, dass es dem Publikum in der Stadtsporthalle Roßwein durchaus gelang trotz Corona-Restriktionen eine stimmungsvolle Atmosphäre zu schaffen und ihre Mannschaft nach vorn zu treiben, was sicher auch einen Beitrag zu deren Erfolg leistete. Der Autor dieses Artikels würde sich dennoch wünschen, dass sich das Publikum auf das Anfeuern der eigenen Mannschaft und weniger auf das Beleidigen der gegnerischen Spieler konzentrieren würde. Da der Autor aber auch auf der Platte von den Spielern Hempel und Schlimpert freundlich darauf hingewiesen wurde, dass man auch andere Saiten aufziehen könne (gemeint war natürlich die Androhung eines überharten Einsteigens im Rahmen der Abwehrarbeit), gehört diese Einstellung zum Sport vielleicht zur generellen Einstellung in Roßwein. Im Sinne des Sports hoffe ich, dass es sich um situationsbedingte Aussetzer handelte. Die Rotation freut sich jedenfalls auf das Rückspiel in eigener Halle und geht im Sinne des Sports von einem fairen Wettstreit aus, bei dem nicht die Verletzung von Beteiligten im Fokus des Geschehens steht.
Unter dieser Prämisse wünschen wir unserem Sportfreund Marcel Dehn eine möglichst schnelle Genesung.
Bereits am 11.10. steht nun endlich das erste Heimspiel der noch jungen Saison an. Ab 17.00 Uhr haben wir die zweite Vertretung von Fortschritt Mittweida zu Gast und hoffen auf lautstarke Unterstützung von den Rängen. Mittweida konnte die ersten beiden Partien der Saison z.T. sehr deutlich gewinnen. Die Rotation ist gewarnt. Bitte beachten Sie, dass für die Felix-Schoeller-Sporthalle ein Limit von 50 Personen für die Besucherzahl vorherrscht und informieren Sie sich vorab bzgl. der Zutrittsbeschränkungen bzw. -modalitäten.
Es spielten:
Rotation Weißenborn II: C. Schieritz (TW), J. Eulitz (5/3), N. Sutorius (1), S. Schneider, M. Gogolin (4/1), M. Herre (3), J. Henker (1), J. Kippe (4/1), M. Dehn, E. Glöckner (3)
HSG Striegis: N. Halfter (TW), M. Hackenberg (TW), L. Kühn (1), B. Donner (4), T. Becker (4), D. Puschmann (4), E. Schlimpert (7/1), A. Köhler (5), C. Hempel
7m-Strafwürfe: Weißenborn: 5/5, Striegis: 1/3
Zeitstrafen: Weißenborn: 4 min, Striegis: 14 min
Text: Jan Eulitz