Bericht von Knut Berger·Freie Presse vom 9. März 2020
Die Weißenborner Handballerinnen haben gegen Sachsen Zwickau II mit 25:29 verloren. Dabei schien es zunächst, als sollte der Höhenflug nahtlos weitergehen.
Weißenborn – Nach dem überraschenden Auswärtssieg beim souveränen Tabellenführer HC Leipzig II sind die Damen des SV Rotation Weißenborn in der Handball-Sachsenliga wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Zu Hause kassierte die Mannschaft des Trainergespanns David Dehn/Tilo Tobies gegen den BSV Sachsen Zwickau II eine 25:29 (14:11)-Niederlage, wobei sich das Weißenborner Team rund 50 Minuten Hoffnungen auf einen Erfolg machen konnte. In der Schlussphase gab Rotation das Spiel aber noch aus der Hand.
„Wir haben sehr gut angefangen und bis zur Pause das Geschehen voll im Griff gehabt“
sagte Lisa Richter, die am Kreis und auf der halbrechten Position zum Einsatz kam. Tatsächlich erwischte Rotation einen bemerkenswerten Start (4:0/8.) und führte auch Mitte der ersten Hälfte mit 9:5. Kurz vor Ende des ersten Durchgangs war es Lisa Richter, die für die Gastgeberinnen das 13:9 markierte. Zur Pause führte Weißenborn mit drei Toren (14:11).
Allerdings hatten die Weißenbornerinnen in der Kabine offenbar das falsche Pausengetränk gewählt, denn nach Wiederanpfiff lief es bei Rotation nicht mehr rund. So konnten die jungen Zwickauerinnen zum 15:15 ausgleichen (37.) Immerhin legten die Rotation-Damen noch einmal einen Zwischenspurt ein. Sophie Zeller brachte Weißenborn wieder mit 21:17 in Front. Aus diesem Vorsprung wurde dann allerdings ein 21:22-Rückstand. Neun Minuten vor Ultimo stand ein 23:23 auf der Anzeigetafel, doch dann kippte das Geschehen endgültig zu Gunsten der Gäste. In der 54. Minute führte der BSV 26:23, und spätestens beim 28:24 war klar, dass die Punkte nach Zwickau gehen.
„In der 2. Halbzeit hat es bei uns in der Abwehr nicht mehr gestimmt und in der Offensive haben die Ideen gefehlt“
sagte Lisa Richter. Es sei leider nicht gelungen, „unser Spiel aus der ersten Hälfte durchzuziehen“, begab sich die 28-Jährige, die als Grundschullehrerin arbeitet, auf Ursachenforschung. So konnte Rotation erneut nur vier von acht Siebenmetern verwandeln.
„Trotz der Niederlage müssen wir uns aber auf keinen Fall für unseren Auftritt schämen“, sagte Trainer David Dehn. Wer nach dem Sieg in Leipzig ins Träumen geraten sei und dachte, dass auch Zwickau einfach so zu bezwingen ist, sei auf dem Holzweg gewesen. Dennoch hätten seine Mädels gegen den BSV eine sensationelle 1. Halbzeit gespielt. „Da habe ich kaum einen Fehler gesehen“, so der Rotation-Coach. „Aber Zwickau war in der Breite besser aufgestellt und hatte 14 gleichwertige Spielerinnen, die enorm variantenreich werfen konnten.“ Mit 18:16 Punkten bleibt Rotation Weißenborn im Mittelfeld der Tabelle und empfängt kommenden Samstag den Tabellenvorletzten USV Dresden.
SV Rotation Weißenborn: Groß, Schmieder – Zeller (7/3), Teuchert (5), Richter (2), Vogelgesang (3), Röder, Walther, Israel (3), Uhlemann (3), Krille, Tobies (1), Ployer (1)