SV Rotation Weißenborn – Sportfreunde Dresden 27:18
Mit einem Heimsieg am letzten Spieltag kehren die Weißenborner Handballerinnen nach sechs Jahren in die Sachsenliga zurück.
Es hat gewirkt, als ob die Handballerinnen des SV Rotation Weißenborn geübt sind im Feiern von Meisterschaften. Dabei wurde der Verbandsliga-Staffelsieg seit dem Abstieg aus der Sachsenliga vor sechs Jahren immer knapp. Viermal Platz 2 und einmal Platz 3 lautete die bisherige Bilanz. Bis zum 27:18 (13:10)-Heimsieg am Samstag im Saisonfinale über die Sportfreunde Dresden. Die Mannschaft kam am Ziel ihrer Träume an: Der Meisterschaft in der Verbandsliga samt Rückkehr in die Sachsenliga.
„Die Freude ist riesengroß“, sagte SV-Spielerin Sophie Zeller: „Alle Strapazen und Trainingseinheiten haben sich gelohnt.“ Und entsprechend feierten die Spielerinnen nach dem Abpfiff, mitsamt „Aufsteiger“-Shirts, einem Spruchband mit Danksagung an die Zuschauer, einer Siegerehrung und einem gemeinsamen Grillfest vor der Halle. Trainer David Dehn durfte sich dann spätestens nach einer Bierdusche „Meistertrainer“ nennen.
Der Übungsleiter nahm es mit Humor. „Ich fühle mich ein bisschen wie Jupp Heynckes“, sagte Dehn unmittelbar nach seiner „Taufe“. Dabei gibt es sonst nicht viele Gemeinsamkeiten mit dem Fußball-Coach des FC Bayern München. Während der 72-jährige Heynckes wieder einmal seinen Abschied in die Rente verkündet hat, steht Dehn am Anfang seiner Laufbahn. Erst vor einem Jahr übernahm er den Job von Kornelia Kowalczyk. Über seine Meistermannschaft ist Dehn voll des Lobes: „Es ist Wahnsinn, was die Mannschaft alles reinwirft. Vom ersten Tag an hat sie Gas gegeben, bei jedem Training. Ich bin sehr stolz.“
Diese Hingabe war auch gegen die Sportfreunde Dresden gefordert. Denn im Gegensatz zur Fußball-Bundesliga war die Meisterschaft der Handball-Verbandsliga bis zum letzten Spieltag spannend. Bei einer Niederlage hätte Weißenborn den Platz an der Spitze im Fernduell mit der Sportgemeinschaft Klotzsche noch abgegeben. Gerade in Hälfte eins tat sich Rotation schwer. Zwar gerieten die SV-Frauen nie in Rückstand, nach 25 Minuten stand es jedoch 9:9 und die Gäste hatten Ballbesitz. Ein Block von Lisa-Marie Krille brachte Sophie Zeller ins Spiel, die Rotation mit 10:9 in Führung brachte. Zwei weitere Treffer von ihr und ein Tor von Lisa-Marie Krille sorgten für die 13:10-Pausenführung.
Im zweiten Abschnitt ließen die Weißenbornerinnen keinen Zweifel mehr aufkommen, welche Mannschaft den Platz als Sieger verlassen würde. Die späteren Titelträgerinnen nutzten die Fehler der Gäste gnadenlos aus und spielten sich in einem Rausch. Innerhalb von fünf Minuten schraubten sie den Zwischenstand auf 17:10 und bauten die Führung danach kontinuierlich aus. „Ich bin stolz auf diese Leistung“, so Franziska Israel, die verletzungsbedingt nur auf der Bank Platz nahm.
Für Weißenborn folgte die verdiente Feier. Außerdem wurden die Spielerinnen Lisa Richter (kehrt zurück in ihre Heimat Bayern), Julia Küttner (Karriereende) sowie Physiotherapeutin Tina Rillling verabschiedet.
Zum Saisonabschluss fliegt das Team über Himmelfahrt nach Bulgarien.
Später am Abend siegten die SV-Männer in der Bezirksliga mit 34:18 über Oelsnitz. Über einen möglichen Aufstieg der Herren entscheidet der Verband. Dies hängt davon ab, ob die Meldung des besserplatzierten TSV Fortschritt Mittweida fristgemäß beim Verband eingereicht worden ist oder nicht.
Torsten Ewers, Freie Presse vom 23.04.2018
Weißenborn: Groß (1.-30.), Giesa (31.-60.); Zeller (15/5), Kiulies (4/2), Teuchert (4), Richter (2), Vogelgesang (1), Röder, Israel (n.e.), Uhlemann (n.e.), Krille (1), Tobies (n.e.), Küttner (n.e.), Ebener (1)