Ein ungefährdeter Sieg gegen ersatzgeschwächte Chemnitzer

26.02.2023 – Kreisliga Mittelsachsen – Rotation Weißenborn II gegen HSG Rottluff/Lok Chemnitz III 27:18 (16:9)

Am Sonntag, den 26.02., gab es – nach einer kleinen Ergebniskrise über den Jahreswechsel (Niederlagen gegen Mittweida und Flöha sowie ein Unentschieden gegen Limbach) – einen ungefährdeten Sieg über die dritte Vertretung der HSG Rottluff/Lok Chemnitz. Die stark ersatzgeschwächten Gegner konnten unserer Mannschaft von Beginn an wenig entgegensetzen. Die eigene Unfähigkeit die Konzentration über die gesamte Spielzeit hochzuhalten verhinderte jedoch ein noch deutlicheres Ergebnis.

Abbildung zum Spielverlauf.

Bereits vor Anpfiff der nunmehr zehnten Partie in dieser Saison war die Favoritenrolle klar verteilt. Nachdem das Spiel verlegt werden musste (ursprünglicher Termin war der 22.01.), weil Chemnitz keine spielfähige Mannschaft aufbieten konnte, hatte sich die Situation über einen Monat später kaum gebessert. Während unsere Rotation mit einer voll besetzten Bank auflief, stand unserem Gegner eine aus neun Feldspielern und einem Torhüter bestehende Rumpftruppe zur Verfügung, die mit Tamas Horvath, Moritz Wagenknecht und Paul-Richard Zohles praktisch auf ihren gesamten Stammrückraum verzichten musste. Trotz dessen, dass die angesetzten Schiedsrichter – wie in unserer Liga mittlerweile üblich – nicht angereist waren, stand das Gespann Olbrich/Richter zur Verfügung, weil die Sportfreunde nach dem Verbandsligaspiel unserer Ersten gegen die dritte Vertretung des SC DHFK Leipzig noch in der Halle waren.

Mit 8 Toren erneut bester Werfer in den Reihen der Zwoten -Matheus Bellé (Foto: Gerd Klemm).

Angesichts der Personalsituation war klar, dass wir dem Gegner über die Zeit athletisch überlegen sein würden, zumal dessen Schlagkraft im Angriff als stark eingeschränkt einzuschätzen war. Folgerichtig wurde die Strategie ausgegeben, aus einer stabilen Abwehr heraus schnell nach vorn zu spielen, um spätestens über die Zeit das Spiel für uns zu entscheiden.

‚Gesagt-Getan‘ legte unsere Zwote los wie die Feuerwehr und führte 3:0 (4. Spielminute), bevor Chemnitz ein erster Torerfolg gelang. Zwischen der 5. und 13. Spielminute konnte unsere Mannschaft langsam, aber stetig den Vorsprung auf bereits beruhigende 5 Tore ausbauen. Danach erfolgte eine Phase, in der beide Mannschaften in kurzen Abständen mehrere Torerfolge verbuchen konnten.

Zwischen der 20. und 25. Spielminute zündete unsere Truppe den Turbo und konnte sich durch eine Reihe leichter Ballgewinne und daraus folgender Tempogegenstöße sowie unbedrängter Rückraumaktionen auf 10 Tore (16:6 24. Spielminute) absetzen.

Danach lief, auch bedingt durch zwei Zeitstrafen, die dazu führten, dass unsere Zwote die letzten Minuten der ersten Halbzeit in Unterzahl absolvieren musste, nicht mehr viel zusammen, sodass Chemnitz durch drei Tore in Folge auf den dennoch vorentscheidenden Halbzeitstand von 16:9 verkürzen konnte.

Luca Ziller war mit seinen fünf Treffern hauptsächlich bei Tempogegenstößen in der ersten Hälfte erfolgreich (Foto: Gerd Klemm).

Die zweite Halbzeit verlief mehr oder weniger nach Schema F der aktuellen Saison. Nach zwei schnellen Toren zu Beginn führten einige ausgelassene Chancen dazu, dass der Vorsprung zwar zwischen 7 und 9 Toren auf hohem Niveau gehalten, aber nicht nennenswert ausgebaut werden konnte. Zwischen der 38. und 44. Minute konnte über einen 4:0-Lauf der Vorsprung auf 12 Tore (24:12, 44. Spielminute) erhöht werden. Danach stellte unsere Truppe das Tore werfen mehr oder weniger ein und nahm sich damit einmal mehr die Chance das Torverhältnis zu verbessern. Am Ende stand ein ungefährdeter 27:18 Sieg, der jedoch mit einer konzentrierteren Leistung in der zweiten Hälfte noch wesentlich deutlicher hätte ausfallen können.

Abschließend soll traditionsgemäß an dieser Stelle den Schiedsrichtern dieser Partie Stefan Olbrich und Hardy Richter gedankt werden.

Trotz dessen oder gerade weil dieses Gespann üblicherweise deutlich höherklassig pfeift, kann ich mir eine Kritik am Stil der beiden Sportfreunde nicht verkneifen. Ein Faktor beim zerfahrenen Verlauf der zweiten Halbzeit waren sicher auch einige merkwürdige Entscheidungen, welche die Partie trotz des klaren Spielstandes unnötig emotionalisierten. Angesichts einer für unsere Verhältnisse sehr fair geführten Partie erscheinen 12 Zeitstrafen etwas unverhältnismäßig. Auch der Verzicht auf Gelbe Karten mag eventuell der aktuellen Lehrmeinung entsprechen, führt aber gerade im unterklassigen Bereich, in dem wir uns bewegen, zu starker Verunsicherung der Aktiven, weil die Entscheidungen dadurch schnell den Eindruck von Willkür erwecken und Spielern und Schiedsrichtern die Möglichkeit nehmen sich aufeinander einzustellen. Dennoch sei den Sportfreunden Olbrich und Richter nochmals für ihren Einsatz gedankt! Beim nächsten Mal verstehen wir uns sicher besser!

Unsere Hüter Uwe Nitschke (links) und Danny Grämer (rechts) waren auch diesmal wieder ein starker Rückhalt! (Fotos: Gerd Klemm)

Mit dem aktuellen Erfolg verbessert sich unsere Zwote auf den dritten Tabellenplatz. Unser nächstes Spiel bestreiten wir am 12.03. auswärts bei der SG HSC Chemnitz II, wo wir natürlich an den aktuellen Erfolg anknüpfen wollen. Das Hinspiel konnten wir zu Hause am vierten Spieltag mit 26:21 für uns entscheiden und fahren daher zuversichtlich nach Chemnitz. Natürlich freuen sich die Aktiven unserer Zwoten über jeden mitgereisten Fan, der auf der Tribüne für Stimmung sorgt!

 

In Weißenborn spielten:

Rotation Weißenborn II: U. Nitschke (TW), D. Grämer (TW), J. Eulitz (5/1), A. Seifert (1), L. Ziller (5), B. Blietz (1), G. Thiele (2), M. Herre (1), N. Sutorius, E.-A. Lay (1), J. Henker, J. Kippe, M. R. Bellé (8), B. Gregor (3/1)

HSG Rottluff/Lok Chemnitz III: P. Graßmann (TW), B. Hofmann (3), D. Salzseiler (1), F. Donath (2), M. Reinholz (4/3), P. Haar, R. Herre (1), P. Knorr, B. Bulang, L. Belusa (7)

7m-Strafwürfe: Weißenborn: 2/3, Chemnitz: 3/3

Zeitstrafen: Weißenborn: 16 min, Chemnitz: 8 min

 

Text: Jan Eulitz