Seit dem 1. September 2019 arbeite ich als FSJ-ler beim SV Rotation Weißenborn, dem Verein, der mir nun seit fast 12 Jahren das Handballspielen ermöglicht.
Zu einem freiwilligen sozialen Jahr hier habe ich mich deshalb entschlossen, weil ich mir erstens nach meinem Abitur noch unsicher war, wie es denn jetzt für mich weitergehen sollte und ich zweitens schließlich darin eine Chance gesehen habe, meinem Sportverein zu helfen, aber mir gleichzeitig auch einige neue Erfahrungen und Fähigkeiten anzueignen.
In den ca. 5 Monaten, in denen ich hier arbeite, haben sich vor allem 2 Hauptaufgabenbereiche herauskristallisiert – die Jugendarbeit und die Arbeit am PC.
Im Jugendbereich obliegt mir die Betreuung unserer Kleinsten, den Minis, sowie der E-Jugend. Der Einstieg in die Arbeit als Trainer fiel mir nicht schwer, da ich diese Mannschaften schon in den Jahren davor außerhalb der Schulzeit trainiert habe. Dreimal in der Woche bereite ich Trainingseinheiten vor und führe diese mit den Kindern durch. Am Wochenende begleite und coache ich die Kinder bei ihren Punktspielen. Ab und zu gibt es auch andere Dinge zu organisieren, wie neue Spielbekleidung oder einen gemeinsamen Ausflug.
Das Finden und Ausbilden junger Handballtalente sind von elementarer Wichtigkeit für das Weiterbestehen des Vereins und seiner vielen Mannschaften. Um dem aktuell herrschenden Trend, dass sich immer weniger Kinder im Grundschulalter für diesen Sport begeistern können, entgegenzuwirken, versuchen wir neben unserer Weißenborner Grundschule auch Kontakte zu anderen Schulen und deren Kindern zu knüpfen. In naher Zukunft soll es das Ziel sein, den Schülern über Übungsstunden den Spaß am Handball zu vermitteln und so letztendlich neue Spieler und Spielerinnen für den Verein zu gewinnen.
Wie bereits erwähnt, ist auch die Arbeit am PC nicht zu unterschätzen. Oft sind es viele kleine Arbeiten, welche von den meisten Leuten gar nicht wahrgenommen werden, die aber schlicht und ergreifend nötig sind, um den Verein am Laufen zu halten. Allerdings gehören auch Dinge, wie die Pflege der vereinseigenen Homepage dazu, die den Sportverein medial präsentieren, sowie die Erneuerung und Erweiterung vereinsinterner Strukturen. Durch diese Arbeiten lernt man neue Programme und den nötigen Umgang damit kennen.
Neben Kindern und PC fallen aber tagsüber meistens weitere kleine Arbeiten an, welche zur Instandhaltung unserer Halle von Nöten sind. Ab und zu helfe ich auch dabei unserem Hallenwart so gut ich kann. Auch den Schulsport, der tagsüber stattfindet, gilt es des Öfteren zu unterstützen, vor allem beim Auf- und Abbau von Sportgeräten. Manchmal fahre ich auch am Wochenende zu anderen Spielen, um diese als Schiedsrichter zu leiten.
All diese Tätigkeiten vermitteln mir ein steigendes Selbstbewusstsein und verbessern wichtige Fähigkeiten wie Teamfähigkeit. Ich habe auch gelernt, mich selbst besser zu organisieren und zu managen, denn wer eine Arbeit von Montag bis Freitag, 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr erwartet hat, der liegt klar falsch. Es gibt ein wöchentliches Pensum von Aufgaben, die es zu bewältigen gilt, sowie das bereits genannte am Wochenende. Dies gibt mir die Möglichkeit mir die Zeit selbst einzuteilen. Ohne Eigeninitiative funktioniert die Arbeit für diese Stelle also nicht.
Mal abgesehen vom Arbeitsalltag finden fünfmal während des FSJ’s Seminarwochen in verschiedenen Städten statt, da meine Arbeit in Kooperation mit dem Verein „Freiwillig im Erzgebirge“ e.V. abläuft.
Bisher kann ich nach 2 Seminaren nur Gutes darüber berichten, weil dort verschiedenste Themen vielseitig beleuchtet werden, über die man teilweise vorher noch nie nachgedacht hat. Von Spaziergängen durch Chemnitz aus der Sicht eines Rollstuhlfahrers über die Arbeit im und für das Team bis zum Deeskalationstraining wurde bis jetzt immer für ein abwechslungsreiches Programm gesorgt.
Alles in allem lässt sich zur „Halbzeit“ des FSJ’s eine durchaus positive Bilanz ziehen, da ich eine Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit verzeichnen konnte und ich hoffentlich schon das ein oder andere für den Verein erreichen konnte. Der bisherige Verlauf meiner Zeit hier lässt mich also durchaus optimistisch auf die 2. Hälfte des Jahres als FSJ-ler blicken.
Text: Max Herre
Du hast meine Erfahrungen mit Interesse und Neugier verfolgt und könntest dir selbst auch eine solche Arbeit vorstellen?
Nach Ablauf meines FSJ’s sucht der SV Rotation Weißenborn einen neuen Freiwilligen. Dabei spielt dein schulischer Abschluss keine Rolle. Auch ist es nicht zwingend, dass du handballerische Erfahrungen mitbringst. Wichtig ist, dass du bereits die Volljährigkeit erreicht hast. Auch solltest du ein Mindestmaß von Interesse für Sport und die Arbeit mit Kindern zeigen.
Wenn ich dein Interesse geweckt habe, dann melde bei unserem Abteilungsleiter Ronny Hegewald.
E-Mail: ronny.hegewald@rotation-weissenborn.de