Wo das halbe Dorf trainiert: Gemeinde investiert in Sporthalle

Bericht von Cornelia Schönberg·Freie Presse vom 10. Dezember 2019

Die Felix Schoeller-Halle ist Treffpunkt für viele Weißenborner. Seit kurzem ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in Betrieb. Damit dürften Anwohner wieder ruhiger schlafen.

Weißenborn – Rennen, springen, Tore schießen: Die Weißenborner Felix Schoeller-Sporthalle ist so was wie ein Treffpunkt im Dorf. Woche für Woche schwitzen rund 420 Frauen, Männer und Kinder in verschiedenen Sportarten in der Halle. Es gab zwar eine Belüftungsanlage, doch echte Frischluft gelangte nur über offene Fenster und Oberlichter ins Innere. Damit entwich aber die warme Luft nach draußen. Das wiederum trieb die Heizkosten nach oben.

Deshalb hat die Gemeinde entschieden, die Pauschale zur Stärkung des ländlichen Raumes des Freistaates Sachsen in die energetische Sanierung der Sporthalle zu stecken. Jede Kommune bekommt für drei Jahre jeweils 70.000 Euro zur freien Verwendung.

Die Sporthalle ist im September vor 15 Jahren eingeweiht worden. Seitdem ist sie von früh bis spät und auch an vielen Wochenenden belegt. 145 Kinder haben regelmäßig Schulsport.

Auch der ortsansässige SV Rotation Weißenborn, darunter allein 166 Handballer sowie etliche Badmintonspieler, Kegler, Billardspieler und Gymnastiker trainieren in der Halle. Dazu kommen noch Faustballer und an Winterwochenenden auch die Fußballer aus Lichtenberg sowie bis zu 400 Zuschauer, die zu Heimspielen Platz finden.

2004 eröffnet, hat die Felix Schoeller-Halle in Weißenborn nun unter dem Dach eine neue Lüftungsanlage.
Foto: Eckardt Mildner

18 bis 19 Grad Celsius sollten in der Turnhalle herrschen, sagt Hallenwart Ralf Hallas. Das neue Lüftungssystem leitet nun verbrauchte Luft aus der Turnhalle, von der Kegelbahn sowie aus den Umkleide- und Duschbereichen ab. Dabei kann die Lüftung in den drei Bereichen jeweils separat gesteuert werden. 10 bis 11 Grad können aus der Abluft rückgewonnen werden, um die kalte Frischluft von draußen direkt zu erwärmen, erklärt der Hallenwart.

So geht weniger Energie verloren; die Heizkosten sinken. Der angenehme Nebeneffekt: Die Lüftung ist leiser als die alte Anlage, kann damit länger angeschaltet bleiben ohne Anwohnern in der Lichtenberger Straße den Schlaf zu rauben.

Hallas:

„Die Sportler profitieren davon am meisten. Mit der neuen Anlage kriegen wir nun auch die Luftfeuchtigkeit raus“

sagt er. Frank Müller kennt die Sporthalle als Veranstalter, aber auch als Zuschauer. „Im Zuschauerbereich war es manchmal kalt, manchmal feucht-schwül. Jetzt ist es angenehm“, schildert er. Als Vorsitzender des örtlichen Kleintierzüchtervereins bereitet er schon die Kleintierausstellung vor, die vom 10. bis 12. Januar in der Sporthalle zu sehen sein wird.

Er rechnet mit etwa 1000 Gänsen, Enten, Hühnern, Tauben und Kaninchen, die Züchter aus ganz Sachsen mitbringen und ausstellen. Die Luft sollte dann auf jeden Fall gut sein.